Festspiele - Mühlhausen/Thüringen:Jüdisch-israelische Kulturtage in Mühlhausen gestartet

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Mühlhausen (dpa/th) - Mit einem Konzert der israelischen Sängerin Noam Vazana haben in Mühlhausen die 27. jüdisch-israelischen Kulturtage Thüringens begonnen. Zur Eröffnung des Festivals richtete sich unter Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) an die Gäste, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Ramelow erinnerte in seinem Grußwort laut Manuskript an die Pogromnacht 1938, deren Spuren etwa durch Axthiebe noch heute an der Mühlhäuser Synagoge zu erkennen seien. Das Gotteshaus sei 1841 als Hinterhof-Synagoge erbaut worden, um besser vor Anschlägen geschützt zu sein. "In Halle, das wissen wir heute, hat die robuste Synagogentür vielen Menschen vermutlich das Leben gerettet", sagte der Ministerpräsident laut Manuskript. Gerade sei eine Zeit, in der Antisemitismus, Rassismus, Hass und Hetze wieder aufkeimten.

Einige Tage vor der Eröffnung hatte der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, betont, dass sich die Festivalmacher und -besucher nicht durch den rechtsextremistischen Anschlag in Halle entmutigen lassen sollten.

Bis zum 16. November steht bei 100 Konzerten und Ausstellungen und mehr in 24 Thüringer Städten das moderne Israel im Fokus. In Mühlhausen befindet sich eine von drei geweihten Synagogen in Thüringen. Sie war 1938 nicht niedergebrannt, aber schwer verwüstet worden. Die anderen Synagogen in Thüringen sind in Erfurt und Berkach/Grabfeld (Landkreis Schmalkalden-Meiningen).

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