Kiel:Kieler Woche hat bereits Millionenpublikum

Lesezeit: 2 min

Zuschauer beobachten am Falkensteiner Strand die Windjammer-Parade der Kieler Woche in 2020. (Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild)

Tolles Wetter hat zum Start für eine volle Kieler Woche gesorgt. Nach zwei abgespeckten Ausgaben in der Corona-Pandemie besuchten das erste große Sommerfest...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Kiel (dpa) - Tolles Wetter hat zum Start für eine volle Kieler Woche gesorgt. Nach zwei abgespeckten Ausgaben in der Corona-Pandemie besuchten das erste große Sommerfest seit 2019 nach Angaben der Stadt an den ersten drei Tagen mehr als eine Million Menschen. „Die ersten Festivaltage zeigen, dass die Kieler-Woche-Fans das Feiern nicht verlernt haben und wir eine gute Balance aus gesunder Vorsicht und ausgelassenem Beisammensein gefunden haben“, sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) am Sonntag. „Wir hatten ein tolles Wochenende bei sehr gutem Wetter am Freitag und Sonnabend.“ Sonntag gab es Regen.

Die Polizei sprach von einem überwiegend friedlichen Auftakt. Besonders voll war es am Samstagabend an der Flaniermeile Kiellinie. Weil dort ein Festzelt überfüllt war, mussten Beamte in den Abendstunden den Zugang gemeinsam mit dem Kommunalen Ordnungsdienst zeitweise einzuschränken. Polizisten nahmen am Eröffnungssamstag 25 Strafanzeigen auf, 2019 waren es 36. Dieses Mal gab es 15 Körperverletzungen (2019: 20), zwei Personen leisteten Widerstand (6). Acht Besucherinnen und -Besucher (2019: 15) erhielten einen Platzverweis. Drei von ihnen folgten dem nicht und wurden in Gewahrsam genommen. Sechs Personen (20) waren derart betrunken, dass sie hilflos waren. Im Gewahrsam musste aber niemand ausnüchtern (2019: 7).

Offiziell begonnen hatte das Volksfest und Segelereignis von Weltrang am Samstagabend. Auf dem Rathausplatz gab Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) das Signal „lang-kurz-kurz-lang“ für „Leinen los!“ „Danke, dass ich kommen darf - aus Flensburg“, sagte der Flensburger Habeck in Anspielung an die Handballkonkurrenz zwischen beiden Ostseestädten. Zuvor hatte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) auf der Schiffsglocke pünktlich drei Doppelschläge und einen Einzelschlag gegeben - das Signal für die Startzeit 19.30 Uhr. „Das ist ein gutes Gefühl“, sagte Günther. „Die Leute denken immer, Politiker können nichts, aber hat geklappt.“

Dass die Kieler Woche nach zwei Jahren wieder voll da sei, sei ein Hammergefühl, sagte Günther. „Ich hoffe, dass es ein richtig geiles Fest wird.“ Die bislang letzte „normale“ Kieler Woche hatten vor drei Jahren laut Stadt mehr als 3,5 Millionen Menschen besucht.

Am Sonntag verlieh das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) den Weltwirtschaftlichen Preis an Litauens frühere Staatspräsidentin Dalia Grybauskaitė. „Adelstitel werden in der Regel vererbt, während man sich den Titel „Eiserne Lady“ hart verdienen muss, sagte IfW-Vizepräsident Stefan Kooths über die frühere EU-Haushaltskommissarin. Ausgezeichnet wurden auch der Wirtschaftswissenschaftler Ufuk Akcigit von der Universität Chicago und der norddeutsche Unternehmer Hans-Julius Ahlmann.

Bereits am Samstag starteten die Segelwettbewerbe vor Kiel-Schilksee. Bei einem der weltweit größten Segelereignisse messen sich bei Regatten mehr als 4000 Seglerinnen und Segler. Anziehungspunkt ist neben der Flaniermeile Kiellinie immer auch die Marine. Dort liegen neben dem deutschen Segelschulschiff „Gorch Fock“ auch mehrere ausländische Schiffe. Die „Gorch Fock“ soll am 25. Juni erstmals seit 2015 wieder die Windjammerparade anführen.

Während der Kieler Woche wird auf zahlreichen Bühnen in der Stadt und am Wasser kostenlos Musik und Unterhaltung geboten - zum Start kamen unter anderem Namika, Glockenbach, Ray Dalton oder Max Giesinger. Die Kieler Woche endet am 26 Juni.

© dpa-infocom, dpa:220617-99-705055/6

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: