Anderthalb Stunden sind eingeplant. So lange wollen die deutschen Kulturminister am Montag, 11. Januar, Sylvia Amann dazu befragen, weshalb Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt 2025 werden soll, und nicht Nürnberg, Hannover, Hildesheim oder Magdeburg, die mit in der Endausscheidung standen. Amann, Österreicherin, ist Vorsitzende der internationalen Expertenjury, die nach einem langen Bewerbungsverfahren Ende Oktober 2020 ein Schild mit der Aufschrift "Chemnitz" hob. Normalerweise winkt die Politik das Votum dann durch, seit 1985. Doch dieses Mal stellen sich Fragen.
Wahl der Kulturhauptstadt:Kleine Welt
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Intransparenz? Gemauschel? Vetternwirtschaft? Am Montag wollen die Kulturminister von der Jury wissen, wie sie zur Entscheidung für Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt 2025 kam. Die Überprüfung findet aus guten Gründen statt, wie auch SZ-Recherchen zum Fall Timișoara zeigen.
Von Uwe Ritzer

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