"Woyzeck" am Berliner Ensemble:Klimbim und Bohei

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Tragödie des in den Wahnsinn getriebenen Menschen mit Lagerfeuerromantik: Gerrit Jansen in der Rolle der Marie mit Kind in Ersan Mondtags "Woyzeck" am Berliner Ensemble. (Foto: Birgit Hupfeld)

Georg Büchners "Woyzeck" als Operetten-Revue und regressives Märchentheater? Bei seiner Inszenierung am Berliner Ensemble hat sich der Regisseur Ersan Mondtag schwer vertan.

Von Peter Laudenbach

Ersan Mondtag hat sich im Wald verlaufen. Einerseits passt das bei dem alten Horror-Ästhetiker und Schauder-Romantiker natürlich bestens: Im Wald, da sind die Schrecken. Andererseits sieht die Bühne der "Woyzeck"-Inszenierung des Regisseurs Mondtag am Berliner Ensemble mit ihren hohen Fichten, dem Schilf des kleinen Tümpels, dem wuchtigen Schießstand am Bühnenportal, den weiß und golden illuminierten Nebelschwaden und dem Vollmond-Scheinwerfer am Bühnenhorizont aus wie die Parodie romantischer Ausstattungskünste des späten neunzehnten Jahrhunderts, also unfreiwillig komisch (Bühne: der Regisseur).

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