Zum Tod von Emmanuel Le Roy Ladurie:Der Überflieger

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Der Historiker Emmanuel Le Roy Ladurie in seiner Pariser Wohnung. (Foto: Olivier Laban-Mattei/AFP)

Emmanuel Le Roy Ladurie hat in seiner Karriere mehr erlebt und erreicht hat als jeder andere französische Historiker.

Von Nils Minkmar

Frankreich hat zwischen den Fünfziger- und Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts eine bis heute nicht erklärbare Fülle geisteswissenschaftlichen Genies erlebt. Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir lebten noch, dann kamen Michel Foucault, Roland Barthes, Pierre Bourdieu, Arlette Farge und Michelle Perrot und viel zu viele andere, um alle zu nennen. In dieser Blütezeit französischen Denkens absolvierte Emmanuel Le Roy Ladurie seine Karriere, in der er mehr erlebt und erreicht hat als jeder andere französische Historiker. Gleich mit seiner Dissertation fand er den Stoff zu einem Welterfolg: Im 14. Jahrhundert hatte ein Inquisitor - das waren nicht immer Folterknechte, eher frühe Forscher - das Dorf Montaillou besucht und die Bewohner über Gott und die Welt befragt. Aus dieser intensiven Studie eines winzigen Fleckens in Südfrankreich wurde das Buch, das Le Roy Ladurie bekannt machte.

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