Schuld waren die Vorortzüge: Weil das Pariser Publikum sie noch erreichen musste, griff Giuseppe Verdi nach der Generalprobe seines "Don Carlos" 1867 zum Rotstift. Vor einigen Jahren haben der Regisseur Peter Konwitschny und der Dirigent Ingo Metzmacher die entsprechenden Striche für eine legendäre Produktion der Hamburgischen Staatsoper geöffnet. Nun ist die Oper am Ort ihrer Uraufführung endlich so zu hören, wie der Komponist sie ursprünglich entworfen hatte: als ungekürzte fünfaktige französische Oper von fast vier Stunden reiner Spielzeit, wenn auch weiterhin unter Verzicht auf das Ballett, aus dem Konwitschny seinerzeit szenische Funken geschlagen hatte.
"Don Carlos" in Paris:Federleicht in die Tragödie
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Die französische Erstfassung von Giuseppe Verdis "Don Carlos" überzeugt in Paris.
Von Michael Stallknecht
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