Digitalisierung:Metaverse - ein Begriff wie Feenstaub

Lesezeit: 5 min

Können Maschinen halluzinieren? Das behauptet jedenfalls der Künstler Refik Anadol, dessen Kunstwerk es als eine Art begehbares Metaversum in der Wirklichkeit und als sehr unwirkliche NFT-Datei für die Kunstkäufer bei Sotheby's gab. (Foto: TYRONE SIU/Reuters)

Sogar die Börse beschäftigt sich mit dem Metaverse. Werden wir künftig nur noch unsere digitalen Doppelgänger durch die Welt schicken?

Von Andrian Kreye

Wer die beiden Schlagworte der aktuellen Technologiedebatten "Metaverse" und "Web 3.0" nicht einordnen kann, ist auf der richtigen Spur. Die digitale Welt verstand es schon immer, ihre Absichten in Mythen zu verpacken. Sie hat das sehr viel besser gemacht als die vorangegangene Generation der elektronischen Medien. Da wurde aus der Flut der Daten und Anwendungen mit der grafischen Oberfläche des World Wide Web der "Cyberspace", eine Wunderwelt, die sich der Science-Fiction-Autor William Gibson einst für eine Kurzgeschichte ausgedacht hatte. Was im Fernsehen "zappen" heißt, als sei man mit der Fliegenklatsche auf der Jagd durch die Sender, wurde im Web das Surfen. Und während die Vorlagen für den Begriff "Binge Viewing" Teenager mit Essstörungen und Komasäufer auf der Flatrate-Party sind, umschrieb die digitale Welt ihre Suchtmechanismen mit dem "Rabbit Hole", dem Kaninchenbau aus "Alice im Wunderland", der das staunende Mädchen in eine Zauberwelt führt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusOnline-Belästigungen im Metaverse
:Am eigenen Leib

Durch VR-Brillen soll man in virtuelle Online-Welten eintauchen können. Doch dort herrscht schon jetzt eine Kultur sexueller Übergriffe gegen Frauen. Werden die Konzerne das Problem lösen?

Von Philipp Bovermann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: