Preisverleihung:Das sind die Gewinner des Deutschen Fernsehpreises

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Die Musiker Tom (l.) und Bill Kaulitz feiern mit ihrem Deutschen Fernsehpreis 2023. (Foto: Henning Kaiser/dpa)

Die Kaulitz-Zwillinge gewinnen den Preis in der Kategorie "Beste Unterhaltung Show". Der Ehrenpreis geht an Regisseur und Schauspieler Bully Herbig.

Bill und Tom Kaulitz haben den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Unterhaltung Show" gewonnen. Die Zwillingsbrüder setzten sich mit ihrem RTL-Format "That's my Jam" gegen "Die Giovanni Zarrella Show" (ZDF) und Joko Winterscheidts "Wer stiehlt mir die Show?" (ProSieben) durch. "Wir haben da niemals mit gerechnet", versicherte Bill Kaulitz. An die Mitbewerber gewandt, sagte er: "Giovanni und Joko - dabei sein ist alles. Macht euch nichts draus - nächstes Mal wieder!"

Auffällig war in diesem Jahr, dass Streamingdienste in wichtigen Kategorien gewinnen konnten. So holte sich die Netflix-Serie "Kleo" über eine DDR-Auftragskillerin gleich zwei Auszeichnungen, einmal als "beste Drama-Serie" und mit Hauptdarstellerin Jella Haase auch den Preis für die "beste Schauspielerin".

"Bester Schauspieler" wurde Philip Froissant, der in der Netflix-Serie "Die Kaiserin" über Elisabeth von Österreich den Kaiser verkörpert, also Sisis Mann. "King of Stonks", ebenfalls Netflix, überzeugte die Jury in der Kategorie "Beste Comedy-Serie". "Beste Doku-Serie" wurde Joko Winterscheidts "The World's Most Dangerous Show" (Amazon Prime Video). Mit dem Ehrenpreis der Stifter wurde Produzent und Regisseur Michael "Bully" Herbig ausgezeichnet.

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Der Deutsche Fernsehpreis wurde am Donnerstagabend in Köln verliehen, ein Teil der Auszeichnungen bereits am Abend zuvor in einer "Nacht der Kreativen". Zur Statistik insgesamt hieß es von den Verleihern: "sieben Auszeichnungen an das ZDF, sechs an Netflix, fünf an RTL Deutschland und jeweils vier an die ARD sowie an ProSiebenSat.1". Zwei Preise entfielen zudem auf Prime-Video-Produktionen und jeweils einer auf Sky und auf Joyn.

Der Juryvorsitzende Wolf Bauer konstatierte der Programmsaison in diesem Jahr "einen fast überhitzten Wettbewerb". Gründe seien unter anderem neue Anbieter und die höhere Zahl von Nutzungsarten. "Es präsentieren sich Programme in nie gesehener Vielfalt und bemerkenswerter Qualität", lobte Bauer.

Die klassischen Fernsehsender dominierten im Informationsbereich. Der Journalist Arndt Ginzel wurde für seine Berichterstattung zum Ukraine-Krieg im ZDF geehrt (Beste Einzelleistung Information). Eine weitere Trophäe ging an die ARD und die "Tagesthemen"-Ausgabe aus Kiew sechs Monate nach Kriegsbeginn (Beste Information). Als "bestes Infotainment-Format" wurde "Sterben für Anfänger" von RTL prämiert: In der Doku-Reihe beschäftigten sich Steffen Hallaschka und Dragqueen Olivia Jones mit dem Tod.

"Beste Sportsendung" wurde die WM-Berichterstattung des ZDF, weil diese auch politische Aspekte des Turniers in Katar nicht ausgespart habe. "Beste Dokumentation/Reportage" war für die Jury die Pro-Sieben-Produktion "Verlassen und vergessen? Afghanistan im Griff der Taliban" von Thilo Mischke. "Bester Fernsehfilm" wurde "Die Bürgermeisterin" (ZDF) mit Anna Schudt als ehrenamtlicher Lokalpolitikerin, die sich für Flüchtlinge engagiert.

Der Deutsche Fernsehpreis wird von SAT.1, ARD, Deutscher Telekom, RTL und ZDF zur Würdigung hervorragender Leistungen für das Fernsehen verliehen. In diesem Jahr ist SAT.1 federführend.

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