Deutscher Fernsehpreis:Lebenslang Fernsehpreis

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Olivia Jones (rechts) und Steffen Hallaschka präsentierten das nun ausgezeichnete Format "Sterben für Anfänger". Entgegen üblen Gerüchten war das inoffizielle Motto der diesjährigen Fernsehpreisverleihung nicht gleichlautend, wir wiederholen: nicht gleichlautend. (Foto: Andreas Rentz/Getty Images)

Der Deutsche TV-Preis am "Medienstandort" Köln trifft ein paar richtige Jury-Entscheidungen. Die Darbietung selbst gerät zur endlosen Peinlichkeit. Notruf aus dem Zeitloch.

Von Cornelius Pollmer

Auf den Ortseingangsschildern der nach wie vor welteinmaligen Stadt Köln fehlt als Beigabe leider die Powervokabel "Medienstandort", obwohl lokal jeder zehnte Arbeitsplatz von der Branche bereitgestellt wird und jede dritte Minute deutschen Fernsehens von hier kommt. So rechnet es Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Mittwoch in der Flora vor, beim für sich schon eindrücklichen Warm-up zum Deutschen Fernsehpreis. Die tendenziell zäheren Kategorien in Gewerken des Hintergrunds wurden sanft aus der Hauptverleihung ausgegliedert und als "Nacht der Kreativen" zu einer großen Katzentischrunde gebündelt, die also dezidiert nicht im Fernsehen übertragen wird. Folgerichtig sagt Henriette Reker, "heute stehen Sie im Mittelpunkt, die sonst im Hintergrund bleiben" - und folgerichtig sagen prominente Bildschirmschaffende, der Abend sei für anwesende Cutterinnen, Produzenten und Kostümprofis "die Chance, selbst zu strahlen", außerdem bedanken sie sich, denn "ihr lasst uns glänzen", was man als Maskenbildner womöglich auch nicht so gerne hört.

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