Von Berlin-Mitte nach Köpenick im Südosten der Stadt braucht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwa eine Stunde, dann ist man in einem so grünen Idyll zwischen Wald, Villen und Seen, dass man sich sofort in der Sommerfrische wähnt. Hier wohnt in einem denkmalgeschützten Haus, das eines Zauberers würdig wäre, der selber denkmalschutzwürdige Claus Peymann. Altmeister der Regie, Intendanten-Patriarch, lebende Theaterlegende. 13 Jahre lang war er Direktor am Wiener Burgtheater, 18 Jahre lang Chef des Berliner Ensembles, davor Theaterrevoluzzer in Frankfurt, Stuttgart, Bochum - und noch immer setzt er sich nicht zur Ruhe, inszeniert als freier Regisseur, wenn und wo man ihn lässt. Ein Unruheständler. Ein Theatermensch durch und durch. 85 ist er am vergangenen Dienstag geworden, und aus diesem Anlass hat er am Wochenende zu einem Fest in seinem Garten eingeladen. Nicht, ohne vorher noch an zwei Abenden bei Thomas-Bernhard-Lesungen im Berliner Renaissancetheater den charmanten Entertainer zu geben, als sei 85 das neue 60 und das Alter etwas, das einfach nur gut inszeniert werden muss.
Geburtstag von Claus Peymann:In des Zauberers Paradies
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Claus Peymann feiert seinen 85. Geburtstag und lädt in seinen Garten. Ein Partybesuch.
Von Christine Dössel
Lesung mit Claus Peymann:Menschenhass, leicht gekürzt
Der große Regisseur Claus Peymann liest Texte des großen Schriftstellers Thomas Bernhard. Allerdings in Berlin, wo man von Liebe nichts versteht.
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