Mit der Architektur der Achtzigerjahre ist es ein bisschen wie mit den Popsongs aus dieser Zeit: einerseits ziemlich lange her, andererseits heute noch dauernd präsent. Wahrscheinlich gilt das nirgends so wie in Berlin, wo beide Teile der Stadt damals eine besondere Baufreudigkeit an den Tag legten, weil 1987 die 750-Jahr-Feiern anstanden. Im Ostteil von Berlin führte das unter anderem dazu, dass die Vasallen aus den tributpflichtigen Provinzen zum Beispiel "781 Jahre Dresden!" an ihre Trabis schrieben, weil sie so enerviert waren von dem Auftrieb, für den am Ende auch sie mit aufkommen mussten. In der Bundesrepublik waren, soweit erinnerlich, ebenfalls nicht alle durchgängig begeistert über die subventionierte Dauerbaustelle "West-Berlin". Aber es waren nun einmal die letzten Jahre des Kalten Krieges, in dessen Folge manche tatsächlich bis heute Wutanfälle bekommen, wenn man Westberlin ohne Bindestrich schreibt. (Oder Ost-Berlin mit.)
Architektur:Unter sichtbetonfarbenem Himmel
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Claudia Kromreis maßstabsetzend objektiver Bildband über Berliner Gesellschaftsbauten der Postmoderne.
Von Peter Richter
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