Brauchtum:Knallerei und Raketen nicht überall erlaubt

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Ein Feuerwerk ist in Mainz zu sehen. (Foto: Andreas Arnold/dpa/Archiv)

Raketen und Böller gehören für viele zum Feiern an Silvester dazu - aber die Pyrotechnik darf nicht überall gezündet werden. Das gilt erstmals an diesem...

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Mayen/Mainz (dpa/lrs) - Raketen und Böller gehören für viele zum Feiern an Silvester dazu - aber die Pyrotechnik darf nicht überall gezündet werden. Das gilt erstmals an diesem Silvester- und Neujahrstag beispielsweise für die Kleinstadt Mayen in der Osteifel. Dort darf im Zentrum nach Angaben der Stadtverwaltung keine Pyrotechnik gezündet werden. Wer sich nicht daran halte und somit eine Ordnungswidrigkeit begehe, könne eine Geldbuße bis zu 50 000 Euro kassieren.

Die Verwaltung begründet die Verbotszone mit Blick auf frühere Silvesternächte und den abgebrannten Kleinfeuerwerken vor allem in der Fußgängerzone: „Immer mehr kommt es dabei, auch aus angetrunkenem Übermut, zu einem leichtfertigen Umgang mit diesen pyrotechnischen Gegenständen und zu einem erheblichen Gefahrenrisiko für Personen und angrenzende bauliche Anlagen vor Ort.“ Gerade die teils historischen und denkmalgeschützten Häuser der Innenstadt hätten viele Öffnungen, in die aufsteigende Feuerwerksraketen hineinfliegen könnten.

Einschränken müssen sich Feiernde beispielsweise auch in Mainz. Dort sind laut Stadt in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Fachwerkhäusern Feuerwerk und Co. tabu. In Koblenz ist eine zentrale Silvesterparty in der Altstadt geplant. Auf dem Veranstaltungsgelände seien aus Sicherheitsgründen Raketen, Böller und Glasflaschen nicht erlaubt, teilte die Stadt mit.

Andernorts wie in Trier existieren dagegen keine Verbotszonen. Es gebe keinen Bereich, wo durch Feuerwerk eine besondere Gefahr drohe, erklärte die Stadt. Auch sei es nicht möglich, aus Klimaschutzgründen eine Verbotszone einzurichten, da laut Bundesgesetz ein privates Feuerwerk an Silvester in Ordnung sei.

Die Gewerkschaft der Polizei in Rheinland-Pfalz begrüßte die Einrichtung von Verbotszonen für Feuerwerk - insbesondere dort, wo sich viele Menschen aufhalten. „Verbotszonen machen jedoch wenig Sinn, wenn die ausgesprochenen Verbote nicht überwacht werden“, erklärte die Landesvorsitzende Sabrina Kunz. „Wir erwarten von den Kommunen, dass dann auch genügend Vollzugs- und Sicherheitskräfte bereitgehalten werden, um die Verbote zu überwachen und durchzusetzen.“

Denn während der Jahreswechsel für viele eine Party ist, bedeutet er für andere harte Arbeit: Viele Polizeidienststellen in Rheinland-Pfalz setzen dann auf verstärkte Schichten. Selbst feiern könnten die Beamten in der Nacht nicht, sagte ein Polizeisprecher in Trier. Dafür gebe es ab etwa 22 Uhr bis circa drei Uhr morgens schlicht zu viel Arbeit. „Das ist die Zeit, wo wir richtig viel zu tun haben werden beziehungsweise Auge und Ohr sein müssen.“ Danach sei es erfahrungsgemäß ruhiger und die Kollegen könnten mit Wasser, warmen Tee oder Kaffee auf das neue Jahr zwischendurch anstoßen.

Ähnliche Angaben kommen auch aus Mainz. Auch dort seien die Dienststellen an Silvester stärker besetzt als an normalen Wochentagen, sagte ein Polizeisprecher. Denn Streit unter den teils betrunkenen Passanten in dieser Nacht sei zu erwarten. „Das passiert einfach zwangsläufig, wenn viele Menschen in der Stadt sind.“

In Kaiserslautern spricht die Polizei von einem „leicht erhöhten Personaleinsatz“ in der Silvesternacht. Einsätze gebe es vor allem ab 23 Uhr bis etwa zwei Uhr. „Wenn halt die Böllerei los geht.“ Auch in der Kaiserslautern müssen die Polizisten im Dienst natürlich selbst auf das Feiern verzichten. „Angestoßen wird ganz sicher nicht. Wenn die Nacht ruhig verläuft, dann prostet man sich mit einem Glas Wasser oder einem Saft zu.“

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