Debatte um Denkmäler:Was die Bismarck-Statue über die Zukunft lehrt

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Und wieder zeigt sich, dass das Thema Bismarck polarisieren kann: Nach der Sanierung des Denkmals in Hamburg wird über eine Kontextualisierung debattiert. (Foto: imago images)

Anstatt Denkmäler wie das für den Sozialistenfresser Bismarck in Hamburg zu schleifen, sollten wir solche Monumente als Herausforderung begreifen. Das fordert ausgerechnet ein SPD-Politiker.

Gastbeitrag von Carsten Brosda

An Bismarck scheiden sich die Geister. Das war schon Anfang des 20. Jahrhunderts so, als eine über 34 Meter hohe Statue des Reichskanzlers auf einem Hügel am Hamburger Hafen errichtet wurde. Kaufmannschaft und Bürgertum wollten das Andenken an den Reichsgründer erhalten. Viele aus der bis kurz zuvor noch von Bismarck verfolgten Arbeiterschaft konnten mit der alles überragenden Heldenverehrung nicht viel anfangen. Und auch ästhetisch lagen die Positionen über Kreuz: Während der Kunsthistoriker Aby Warburg das Denkmal "einfach grandios, plastisch u. doch visionär überragend" nannte, ätzte der Gründungsdirektor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark, von einer "Puppe in Riesendimensionen". Bis heute trennt das Hamburger Denkmal eher, als dass es zusammenführt. Und das ist auch gut so.

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