Weimar (dpa/th) - Bürgerinnen und Bürger haben ab Samstag die Chance sich bei einem Projekt der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar zu beteiligen. Sie sind eingeladen, persönliche Erinnerungen an den verheerenden Brand in der bedeutenden Bibliothek, aber auch ihre Vorstellungen für die Zukunft der Einrichtung als Bild- und Tondokument aufnehmen zu lassen oder schriftlich einzureichen. Die Ergebnisse des fortlaufenden Projekts mit dem Titel „Future Memory Herzogin Anna Amalia Bibliothek“ sollen kommendes Jahr zum 20. Jahrestags des Brands präsentiert werden, teilten die Klassik Stiftung Weimar und die Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek mit.
Die Gesellschaft feiert bereits dieser Tage ihr 20-jähriges Bestehen. Dazu gehören Vorträge am Samstag und eben der Start des neuen Projekts. Gegründet wurde der gemeinnützige Verein ein Jahr vor dem Großbrand. „Der Brand war, als wir als Verein noch sehr klein waren, dann der Auslöser für eine Riesen-Spendekampagne“, sagte die Vorsitzende der Gesellschaft, Annette Seemann. So wurden unter anderem viele Benefizaktionen organisiert, um Gelder zu sammeln. Mit den Spenden unterstützte der Verein das Brandmanagement, Restaurierungen oder auch Ersatzexemplare von Büchern, die den Flammen zum Opfer fielen.
In den folgenden Jahren sei der Verein gewachsen, Mitglieder aus ganz Deutschland und darüber hinaus kamen hinzu. „In den vergangenen Jahren sind wir wieder geschrumpft - da geht es uns wie anderen Vereinen auch, deren Mitglieder älter werden“, so Seemann. Immerhin sei die Gesellschaft mit aktuell 358 Mitgliedern einer der größten Kulturvereine Weimars.
Inzwischen unterstützte der Verein die Bibliothek etwa bei Erwerbungen, Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen. Zudem organisiert er Schülerseminare und eine Sommerschule. Dabei können junge Leute unter Anleitung mit historischem Buchmaterial arbeiten.
© dpa-infocom, dpa:230506-99-581533/2