Insgesamt 20 Filme waren ins diesjährige Rennen um die Goldenen Bären gegangen. An diesem Samstag gab die Jury unter der Leitung von Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong'o nun die Gewinner bekannt.
Mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde der Dokumentarfilm "Dahomey" von der in Frankreich geborenen Regisseurin Mati Diopn. Die Filmemacherin mit senegalesischen Wurzeln setzt sich mit der Rückgabe von aus Afrika geraubten Kunstschätzen auseinander. Dafür begleitet sie 26 Statuen auf der Reise aus Frankreich in ihr Ursprungsland, dem heutigen Benin.
Berlinale:Einsam im All
Zum Endspurt der Berlinale gibt es Science-Fiction mit Adam Sandler und Gael García Bernal sowie das unheimliche österreichische Drama "Des Teufels Bad".
Der deutsche Regisseur Matthias Glasner erhielt einen Silbernen Bären für das Drehbuch seines Dramas "Sterben" - die einzige Auszeichnung im Wettbewerb für Deutschland. In dem dreistündigen Film geht es um den Alltag einer zerrütteten Familie. In Hauptrollen sind unter anderem Corinna Harfouch und Lars Eidinger zu sehen.
Der Große Preis der Jury ging in diesem Jahr nach Südkorea. Die Jury zeichnete das skurrile Kammerspiel "Yeohaengjaui pilyo" ("A Traveler's Needs") des südkoreanischen Regie-Veteranen Hong Sangsoo. Die Star-Schauspielerin Isabelle Huppert spielt in dem Film eine eigenwillige Französin, die sich in Südkorea als Sprachlehrerin über Wasser halten möchte.
Den Silbernen Bären für die beste Hauptrolle geht an den rumänisch-amerikanischen Schauspieler Sebastian Stan. Der 41-Jährige bekommt die Auszeichnung für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle. Er spielt in der Tragikomödie "A Different Man" einen Mann mit einem deformierten Gesicht. Nach einem Experiment verwandelt er sich in einen äußerlich attraktiven Mann. Anders als erwartet, bringt ihm das kein Glück.
Der Preis für die beste Nebenrolle ging an die Britin Emily Watson in dem irisch-belgischen Drama "Small Things Like These". Den Preis der Jury gewann die Science-Fiction-Parodie "L'Empire". Dumont nimmt in seinem Film gängige Science-Fiction-Geschichten auf die Schippe. Erzählt wird vom Kampf zweier Welten aus den Tiefen des Alls, die ihr Überleben auf der Erde in einem französischen Fischerdorf sichern wollen.
Der Dominikaner Nelson Carlos De Los Santos Arias gewann für den Experimentalfilm "Pepe" den Silbernen Bär für die beste Regie. Darin wird überwiegend aus der Sicht eines toten Nilpferds namens Pepe erzählt, wie es einst vom kolumbianischen Drogenbaron Pablo Escobar illegal für seinen Privatzoo aus Afrika nach Kolumbien verschleppt worden war. Für eine herausragende künstlerische Leistung wurde der österreichische Kameramann Martin Gschlacht mit einem Silbernen Bären geehrt. Er erhielt den Preis für seine Arbeit am morbiden Historiendrama "Des Teufels Bad".