Ausstellung:Der lachende Künstler

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Georg Ettl wurde in den USA erfolgreicher Bildhauer, seine bayerische Heimat fremdelte lang mit ihm

Von Sabine Reithmaier

Georg Ettl, 1940 in Nittenau geboren und aufgewachsen, wanderte als Neunzehnjähriger nach Detroit aus. Vielleicht freuten sich die Eltern sogar ein wenig darüber, der Bub war nicht leicht zu händeln. Hatte er doch ohne Abitur das Gymnasium verlassen und begonnen, in München als Küchenhilfe zu jobben. Erst dem amerikanischen Onkel, erfolgreichem Metzgermeister mit eigener Wurstfabrik, gelingt es, Georg zum Umzug in die USA überreden. In seiner Familie sei Auswandern nichts Ungewöhnliches gewesen, sagt Hubert Ettl, Gründer des Lichtung-Verlags und jüngerer Bruder Georgs, und verweist auf zwei Schwestern der Mutter, die schon vor dem Krieg die Oberpfalz in Richtung USA verlassen hatten. Trotzdem hat Hubert Ettl den älteren Bruder nun wieder nach Ostbayern zurückgeholt: nicht ihn persönlich - Georg Ettl starb 2014 - aber seine Kunstwerke für eine Werkschau im Stadtmuseum Deggendorf. Eine erstaunliche Ausstellung für so ein kleines Haus, denn Georg Ettl war ein international erfolgreicher Bildhauer und Maler. Seine Heimat freilich fremdelt ein wenig mit dem berühmten Sohn, die letzte Ausstellung liegt mehr als 30 Jahre zurück.

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