Interview mit dem Berliner Psychiatrie-Professor Andreas Heinz:"Weniger Zwang, weniger Gewalt"

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Landkarte der Gefühle: Die Vorstellung, dass bestimmte Hirnfunktionen andere kontrollieren sollten, geht von einer Aufteilung des Bewusstseins aus, die der Aufteilung der Welt im Kolonialismus entspricht, legt Andreas Heinz nahe. (Foto: IMAGO/Heritage Images)

Der Psychiatrie-Professor Andreas Heinz hält das moderne Verständnis von psychischen Erkrankungen für tief geprägt durch koloniales Hierarchie-Denken. Wie kommt er darauf?

Interview von Juliane Liebert

Was interessiert einen Psychiater an der Revolte? Andreas Heinz, Chef der Psychiatrie der Berliner Charité, lacht. Bei Suhrkamp ist gerade sein Buch "Das kolonialisierte Gehirn und die Wege der Revolte" erschienen. Darin untersucht er die Rolle rassistischer Herrschaftsrechtfertigung in der Geschichte der Diskussionen um psychische Erkrankungen. Das Buch ist ein wilder Ritt durch die Dialektik der Psychiatriegeschichte zwischen Disziplinierung und "Revolte". Manchmal fällt man beim Lesen kurz vom Pferd, aber die Reise bietet erstaunliches Anschauungsmaterial.

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