Es ist immer ein Geschenk, wenn ein Buch einen klüger macht. Besonders dann, wenn man bei dem Thema schon dachte, man sei am Ende seiner Weisheit angekommen. "Der Fluch der Muskatnuss" von Amitav Ghosh erzählt erst mal eine Kolonialisierungsgeschichte, die für Menschen, die sich mit damit befassen, relativ bekannt ist. Die indonesischen Banda-Inseln waren im 16. Jahrhundert der einzige Ort auf der Welt, an dem die Muskatnuss wuchs. Gewürze waren damals enorm wertvoll, "im Grunde Fetisch-Objekte", schreibt Ghosh, "Neid erregende Symbole von Luxus und Reichtum, die insofern perfekt Adam Smiths Erkenntnis entsprachen, als dass man Reichtum nicht deshalb begehrt, weil er materielle Bedürfnisse befriedigt, sondern weil er von anderen begehrt wird".
Amitav Ghosh: "Der Fluch der Muskatnuss":Wege aus dem Würgegriff
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Wer sich fragt, wieso die Menschheit wissentlich auf ihren Untergang zusteuert, findet in Amitav Ghoshs Buch "Der Fluch der Muskatnuss" ein paar erhellende Antworten. Und etwas Hoffnung.
Von David Pfeifer
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