AUF EINE "WITZIGE DUPLIZITÄT" weist Leserin O. hin: In der nämlichen Ausgabe, in der im Labor warnend der Merksatz "Was lernt uns das?" zitiert wurde, fand sich "die Forderung, den Schülern gar keine verbindliche, flüssige Schreibschrift mehr zu lehren". Hier deshalb zum letzten Mal der Hinweis, dass lehren den Akkusativ der Person wie auch den der Sache nach sich zieht. Beim nächsten Verstoß gegen diese Regel kommen wir mit einem Beleg aus der Ulfilas-Bibel: "ahma sa veiha, þanei sandeiþ atta in namin meinamma, sa izvis laiseiþ alla-ta", da gibt's dann keine Ausrede mehr.
FÜR ÜBERHAUPT NICHT WITZIG, sondern für "proll und ahnungslos" hält unser Leser G. den Terminus Gerichtsprozess, in seinen Augen "ein grauenhaftes, pleonastisches Ungetüm". Mag auch das Deutsche Rechtswörterbuch zwei uralte Belege bieten, einen von 1553 und einen von 1724, so ist Herrn G. doch zuzustimmen: Prozess reicht allemal.
OB DER MOTORISIERTE VERKEHR in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht angekommen sei, will Leser M. wissen. Grund dafür ist die Aussage, dass Angela Merkels Wahlkreis in Manuela Schwesigs "Beritt" liege. Geht man von der Definition aus, wonach ein Beritt einst der Distrikt war, über den ein Forstbereiter die Aufsicht hatte, so ist der Bedeutungswandel zu Bereich oder Sprengel (auch dies eine Übernahme aus anderen Sphären) nicht ohne Sinn und Charme, und wenn Herr M. dabei an Storm und Fontane erinnert wird: umso besser.
VON EINEM HOLZSPEZIALISTEN hieß es bei uns: "Während er an gepackten Paletten Richtung Elbphilharmonie vorbeigeht, ( ... ) erzählt Hansen von einem Auftrag in Hongkong." Da Hansens Fabrik in Peiting steht, die Elbphilharmonie hingegen in Hamburg, kommt unser Leser S. zu dem Fazit: "Da muss man dem Herrn Hansen großen Respekt zollen, denn das sind mindestens 800 km!"