Ernährungsempfehlungen:Das Ei des Anstoßes

Lesezeit: 1 min

Weniger wäre vielleicht auch gut: Im Schnitt essen die Deutschen derzeit vier bis fünf Eier pro Woche. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

Ernährungsexperten raten den Deutschen, weniger Eier zu verzehren - nicht aus gesundheitlichen, sondern vor allem aus Umweltgründen. Verhalten sie sich damit übergriffig, wie ein SZ-Kommentator meint? So sehen es die Leser.

Kommentar "Eiertanz" vom 30. März:

Ist das artgerecht?

Nur noch ein Ei pro Woche: Vielleicht war die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht besonders schlau, so kurz vor Ostern. Aber muss man gleich so einen Text bringen wie den von Werner Bartens? Er empört sich über eine angeblich lebensferne Bevormundung nur wegen des doofen Umweltschutzes. Und dann steht in dem Kommentar noch, gegen Eier aus Bodenhaltung sei nichts einzuwenden. Da werden manchmal Tausende Tiere auf engem Raum in riesigen Hallen gehalten, und das soll in Ordnung und tiergerecht sein? Die Hennen hätten da gewiss einiges einzuwenden. Natürlich fehlt auch das immer noch sehr beliebte Argument nicht, die Hauptsache sei, dass etwas Spaß macht. Man kennt es aus den Debatten um das Tempolimit, Flugreisen oder Fleischverzehr. Warum glauben so viele Menschen, man dürfe Tiere einfach mies behandeln und völlig gegen ihre Bedürfnisse halten, nur weil sie lecker schmecken und sich nicht wehren können? Bitte zumindest nur Bioeier kaufen und auch mal wenigstens eine oder zwei Wochen ohne Tierprodukte zu überleben versuchen. Es geht tatsächlich, ich mache das schon lange.

Annette Krusenbaum, Bad Staffelstein

Falsche Prioritäten

Essen ist anstrengend geworden, vor allem im Arbeitsleben: Der eine Kollege isst kein Rind, die andere muslimische Kollegin kein Schwein. Der eine verträgt Milch nicht, die andere hält bereits bei der Essensausgabe Vorträge über die CO₂-Bilanz der Speisen. Etwas stimmt mit unserer Werteskala nicht, wenn ein Ei, fair produziert, dem Konsumenten madiggemacht werden soll, die wasserintensive und frisch eingeflogene Avocado aber nicht.

Gisela Kranz, Oberschleißheim

Hinweis

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion, sie dürfen gekürzt und in allen Ausgaben und Kanälen der Süddeutschen Zeitung, gedruckt wie digital, veröffentlicht werden, stets unter Angabe von Vor- und Nachname und des Wohnorts. Schreiben Sie Ihre Beiträge unter Bezugnahme auf die jeweiligen SZ-Artikel an forum@sz.de. Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Adresse und Telefonnummer an. Postalisch erreichen Sie uns unter Süddeutsche Zeitung, Forum & Leserdialog, Hultschiner Str. 8, 81677 München, per Fax unter 089/2183-8530.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: