Düsseldorf:Tarifrunde Metall: In NRW soll gestreikt werden

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die IG Metall will in dieser Woche in NRW mehr als 65 000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie zu 24-stündigen Warnstreiks aufrufen. Es werde Arbeitsniederlegungen in fast 70 Betrieben in allen Regionen des Landes geben, kündigte der IG Metall Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, am Montag in Düsseldorf an. Klares Ziel der Warnstreiks sei es, die Produktion in den betroffenen Unternehmen zum Erliegen zu bringen.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die IG Metall will in dieser Woche in NRW mehr als 65 000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie zu 24-stündigen Warnstreiks aufrufen. Es werde Arbeitsniederlegungen in fast 70 Betrieben in allen Regionen des Landes geben, kündigte der IG Metall Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, am Montag in Düsseldorf an. Klares Ziel der Warnstreiks sei es, die Produktion in den betroffenen Unternehmen zum Erliegen zu bringen.

Betriebe mit 100 Beschäftigten würden ebenso bestreikt, wie die Ford-Werke mit 17 000 Mitarbeitern, sagte Giesler. Erste Warnstreiks sollen bereits am Dienstagabend mit Start der Nachtschicht gegen 22.00 Uhr beginnen. Die Streiks sollen bis Freitag um Mitternacht dauern. Ein ganztägiger Produktionsstillstand dürfte viele Firmen in Zeiten voller Auftragsbücher, ausgelasteter Kapazitäten und enger Lieferfristen empfindlich treffen.

Am Wochenende war der Versuch der Tarifpartner gescheitert, im traditionellen Pilotbezirk im Südwesten eine Einigung im Tarifstreit zu erreichen. Danach hatte die IG Metall angekündigt, bundesweit mit 24-stündigen Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen zu wollen. Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Gewerkschaftsforderung nach einem Lohnausgleich für Beschäftigte, die vorübergehend ihre Arbeitszeit verkürzen dürfen sollen.

Der Hauptgeschäftsführer der NRW-Metall-Arbeitgeber, Luitwin Mallmann, kündigte die Einreichung einer Klage noch im Laufe dieser Woche an, sollte die Gewerkschaft an ihrer Forderung nach einem Teillohnausgleich für bestimmte Personengruppen bei einer Arbeitszeitverkürzung festhalten. Daneben könnten aber auch einzelne Unternehmen mit Anträgen auf Einstweilige Verfügungen gegen die Aktionen vorgehen. Mallmann bezeichnete die angekündigten Streiks als „rechtswidrig“, „extrem schädlich“ und „überflüssig“. Der Ausfall ganzer Schichten könne in den Unternehmen Schäden in Millionenhöhe verursachen.

Der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes Metall Ruhr-Niederrhein, Wolfgang Schmitz, bezeichnete einen Streik in der Branche dagegen als „geradezu absurd“. Die Metallindustrie habe schon heute die höchsten Löhne und die niedrigsten Arbeitszeiten. „Ein Streik wäre deswegen vollkommen daneben“, meinte er. Der Unternehmerverband rechnet durch die Streiks mit Kosten für die Betriebe in Millionenhöhe.

Giesler zeigte sich angesichts angedrohten Schadenersatzforderungen der Arbeitgeber allerdings gelassen. Er sei „ziemlich sicher, dass die Arbeitgeber diesen Streit nicht gewinnen werden“, meinte der Gewerkschafter.

Die Gewerkschaft verlangt sechs Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten und Möglichkeiten zur Reduzierung der Arbeitszeit auf 28 Wochenstunden. Bestimmte Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder sollten einen Teil-Ausgleich für entgangenen Lohn erhalten, was die Arbeitgeber bislang strikt ablehnen.

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