Düsseldorf:Metall-Arbeitgeber warnen vor Scheitern der Verhandlungen

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Mit einer Fahne der IG Metall beteiligt sich eine Frau an einem Warnstreik. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Vor dem erneuten Einigungsversuch im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber vor einem Scheitern der Verhandlungen gewarnt. "Wir...

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Düsseldorf (dpa) - Vor dem erneuten Einigungsversuch im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber vor einem Scheitern der Verhandlungen gewarnt. „Wir müssen Regelungen finden, die einfach und unbürokratisch in den Betrieben umsetzbar sind“, sagte der Präsident des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen, Arndt G. Kirchhoff, der Deutschen Presse-Agentur. Er forderte die IG Metall auf, bei den Verhandlungen am Montag in Düsseldorf „ein starkes Signal einer verlässlichen Tarifpartnerschaft zu setzen“. Gelinge dies nicht, „können die Verhandlungen auch scheitern“, sagte Kirchhoff.

Die Corona-Pandemie habe Deutschland fest im Griff. In dieser Ausnahmesituation hätten die Tarifpartner die Pflicht, dem wichtigsten Industriezweig Deutschlands Orientierung, Halt und langfristige Planungssicherheit zu geben, sagte Kirchhoff. „Deshalb erwarte ich jetzt von der IG Metall den Willen zu einer Einigung am Verhandlungstisch.“ Die Arbeitgeber stünden bereit, alle Möglichkeiten für eine Lösung der Tarifrunde 2021 auszuloten. Ganz vorne stehe die Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen. Deshalb seien „tragfähige und kluge Lösungen zu Entgelt und Laufzeit“ nötig.

Auch Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf forderte ein Einlenken der Gewerkschaft. „Viele Unternehmen haben Verlagerungspläne ins Ausland in der Schublade. Ich will denen keinen Grund geben, die da wieder rauszuholen“, sagte er der „Bild am Sonntag“. „Auch eine Tariferhöhung im Jahr 2022 können wir uns vorstellen. Mehr ist einfach nicht drin.“

Das Treffen am Montag ist bereits die siebte Verhandlungsrunde. Am vergangenen Freitag waren die Arbeitgeber und IG Metall nach rund zwölfstündigen Verhandlungen ohne Ergebnis auseinandergegangen. Die Arbeitgeber hatten nach eigenen Angaben für das Jahr 2021 eine Einmalzahlung von 350 Euro angeboten. Die Gewerkschaft wies dies als „völlig unzureichend zurück“.

Weil es auf anderen Gebieten aber deutliche Annäherungen gab, hatte sich die Gewerkschaft zur Fortsetzung der Gespräche bereiterklärt. Einen Abschluss „um jeden Preis“ werde es aber nicht geben, hatte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann erklärt. Insbesondere beim Entgelt müssten die Arbeitgeber „noch deutlich nachlegen“. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 3,8 Millionen Beschäftigten, von denen etwa 700 000 in NRW arbeiten, vier Prozent mehr Lohn - wo es in einem Betrieb schlecht läuft, auch in Form von Lohnausgleich bei einer auf vier Tage abgesenkten Arbeitszeit.

© dpa-infocom, dpa:210328-99-01042/2

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