Berlin:Tarifverhandlungen bei der BVG auf nächstes Jahr verschoben

Eine U-Bahn fährt vor dem Bahnhof Möckernbrücke am Technikmuseum vorbei. (Foto: Soeren Stache/dpa/Archivbild)

Ein neuer Tarifvertrag für die rund 14 500 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ist vorerst vom Tisch - dafür erhalten alle Mitarbeiter eine...

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Berlin (dpa/bb) - Ein neuer Tarifvertrag für die rund 14 500 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ist vorerst vom Tisch - dafür erhalten alle Mitarbeiter eine steuer- und sozialabgabenfreie Corona-Prämie in Höhe von 900 Euro. Darauf einigten sich die Gewerkschaft Verdi sowie der Kommunale Arbeitgeberverband Berlin (KAV) am Dienstag, wie beide Seiten mitteilten. Für Auszubildende beträgt die Prämie demnach 225 Euro und soll jeweils bis zum Jahresende ausgezahlt werden.

Der bereits seit Ende Juni gekündigte alte Tarifvertrag werde wieder eingesetzt und solle nun bis Ende Mai 2021 gelten, hieß es weiter. Ab April wollen beide Seiten dann über einen neuen Manteltarif verhandeln.

„Vor dem Hintergrund der herausfordernden Gesamtsituation und der derzeit nicht abschätzbaren wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unser Mitglied BVG begrüßen wir die Vertagung“, teilte Anke Stier mit, Verhandlungsführerin des KAV. Verdi sprach von einem „Kompromiss“, der nach „intensiven, konstruktiven Gesprächen“ zustande gekommen sei.

In jedem der 16 Bundesländer gelten unterschiedliche Tarifverträge im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Sie alle waren Ende Juni ausgelaufen. Der Verdi-Bundesverband fordert seither, die regionalen Tarifregelungen um einen bundesweiten Einheitsvertrag zu ergänzen. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lehnt diese Forderung strikt ab. Im Herbst war es deshalb in zahlreichen Bundesländern zu Warnstreiks im ÖPNV gekommen, auch in Berlin.

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