Berlin:Aufruf zum Warnstreik in Schlössern zu Weihnachten

Papphocker mit dem Logo der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi stehen auf dem Boden. (Foto: Hendrik Schmidt/zb/dpa/Archivbild)

Im Streit um die Aufnahme von Tarifverhandlungen hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Beschäftigte der Schlösserstiftung zu einem Warnstreik am 2....

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Potsdam/Berlin (dpa/bb) - Im Streit um die Aufnahme von Tarifverhandlungen hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Beschäftigte der Schlösserstiftung zu einem Warnstreik am 2. Weihnachtsfeiertag (Donnerstag) aufgerufen. „Wir gehen davon aus, dass der Geschäftsbetrieb insbesondere im Neuen Palais in Potsdam und im Schloss Charlottenburg durch den Streik stark beeinträchtigt wird“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Germanus am Montag. Verdi bemühe sich seit einem halben Jahr vergeblich, Tarifverhandlungen mit der Geschäftsführung der Fridericus Service Gesellschaft (FSG) aufzunehmen.

Die Schlösser-Stiftung bedauerte am Montag, dass die Gewerkschaft die Mitarbeiter des Besucherservice in den Schlössern am Donnerstagvormittag zu einem zweistündigen Warnstreik aufgerufen habe. „Dies hat zur Folge, dass das Neue Palais und das Schloss Cecilienhof in Potsdam sowie das Schloss Charlottenburg in Berlin in dieser Zeit nur eingeschränkt oder gar nicht besucht werden können“, teilte die Stiftung mit. Die Gärten, die Museumsshops und die Gastronomie seien aber nicht betroffen.

Eine Vielzahl der Beschäftigten sei nur geringfügig mit Stundenverträgen angestellt, kritisierte Germanus. Dies gelte etwa für Schlossführer, Museumswärter und Kassierer. Es gebe zahlreiche Befristungen und Saisonverträge. Für die Beschäftigten im Besucherservice der Schlösser gelte seit 2006 kein Tarifvertrag mehr.

Die Stiftung erklärte am Montag, die Forderung von Verdi nach einer Einführung des Tarifvertrags für den Öffentlichen Dienst für den Bereich Besucherservice würde der Leistungsfähigkeit der FSG widersprechen. Außerdem wende die FSH bereits Tarifverträge des Wach- und Reinigungsgewerbes an.

Ein Teil der Beschäftigten werde tatsächlich nach diesen Branchentarifverträgen bezahlt, bestätigte Germanus. Es sei jedoch „eine Schande, dass sich öffentliche Auftraggeber mit solchen Ausgründungen in billigere Branchentarifverträge flüchten.“

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