Pflegeberufe:DAK Pflegereport: Fachkräftemangel in der Pflege alarmierend

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Ein Pfleger hält in einem Pflegeheim die Hand einer Bewohnerin. (Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild)

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Berlin (dpa/bb) - Forscher schlagen mit Blick auf die Personallage in Pflegeberufen Alarm: Den in den kommenden Jahren in Rente gehenden Pflegenden aus der Babyboomer-Generation stehen nicht ausreichend nachrückende Fachkräfte gegenüber, wie es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur im neuen Pflegereport der Krankenkasse DAK-Gesundheit heißt, der an diesem Dienstag in Berlin vorgestellt werden soll. Wann diese Kipppunkte erreicht werden, ist je nach Bundesland unterschiedlich.

Dem Report zufolge war die größte Gruppe der Pflegenden im Juni 2023 57 Jahre alt. Viele Pflegende verlassen den Beruf in den kommenden Jahren aus Altersgründen. In Berlin sind von den 45 827 Pflegenden 10 531 mindestens 55 Jahre alt. 23 Prozent der Pflegenden müssen in den kommenden zehn Jahren also ersetzt werden. In Brandenburg liegt der Anteil der zu ersetzenden Pflegenden bei 22,6 Prozent: Von den 31 842 Pflegenden gehen in den kommenden zehn Jahren voraussichtlich 7199 Menschen aus Altersgründen in Rente.

In beiden Ländern liegt der Anteil etwas über dem bundesweiten Wert von 21,9 Prozent. Demgegenüber steht die in den kommenden Jahren steigende Zahl von Pflegebedürftigen. Nicht eingerechnet wurde ein möglicher Ausbau der pflegerischen Infrastruktur.

Um dem Mangel zu begegnen, ist die Ausbildung in den Pflegeberufen dem Report zufolge zentral. Es sei jedoch unrealistisch, davon auszugehen, dass es gelingen werde, mehr Pflegekräfte in Deutschland auszubilden. Insbesondere in urbanen Zentren lägen wichtige Ressourcen deshalb in der Zuwanderung internationaler Pflegekräfte. Doch auch diese würden weder den Schwund noch den zusätzlichen Bedarf decken können. Teil der Lösung könne auch die Generation der Babyboomer sein: Dem Pflegereport zufolge ist die Sorgebereitschaft stark ausgeprägt. Jeder und jede Zweite könne sich vorstellen, Sorgearbeit zu übernehmen.

© dpa-infocom, dpa:240409-99-610047/2

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