Gewerkschaften:Stress beim Job: DGB fordert Sanktionen für Arbeitgeber

Berlin (dpa) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert Sanktionen für Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten nicht vor Stress schützen. "Der Arbeitsstress hat ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der "Welt".

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Berlin (dpa) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert Sanktionen für Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten nicht vor Stress schützen. "Der Arbeitsstress hat ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der "Welt".

"Deshalb brauchen wir klare Regeln wie eine Anti-Stress-Verordnung, mehr Mitbestimmung für Betriebs- und Personalräte sowie Beschäftigte und auch mehr Sanktionen für die Arbeitgeber, die sich nicht an Recht und Gesetz halten."

Die Techniker Krankenkasse hatte eine Studie veröffentlicht, nach der jeder zweite Deutsche an Stress leidet. Als Hauptstressfaktor gaben zwei Drittel der Befragten ihren Job an.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) erklärte auf Anfrage der "Welt": "Es ist falsch, psychische Erkrankungen vorrangig auf Arbeit zurückzuführen - das Gegenteil ist richtig". Arbeit habe in aller Regel einen sehr positiven Effekt auf die psychische Gesundheit, sie schaffe Selbstbestätigung und Anerkennung. Beschäftigte litten seltener an psychischen Erkrankungen als Nichtbeschäftigte. Von einer Anti-Stress-Verordnung halten die Arbeitgeber nichts: Im Arbeitsschutzrecht gebe es ausreichende Regelungen. Eine weitere Regulierung wäre "kontraproduktiv, bürokratisch und praxisfern."

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