Hamburg:Gewerkschaften fordern „Schluss mit der Tarifflucht“

Hamburg (dpa/lno) - Mit der Forderung nach einem Ende der "Tarifflucht" ziehen die Hamburger Gewerkschaften in die anstehenden Verhandlungen mit den Arbeitgebern. Dabei seien neben ihnen auch die Politik in der Pflicht, sagte die DGB-Landesvorsitzende Katja Karger am Dienstag in Hamburg. Weil immer mehr Unternehmen die Tarifbindung verließen, arbeiteten in Hamburg nur noch 45 Prozent der Beschäftigten unter einem Tarifvertrag. "Mit Tarifvertrag gibt es mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und oft mehr Urlaub", sagte Karger.

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Hamburg (dpa/lno) - Mit der Forderung nach einem Ende der „Tarifflucht“ ziehen die Hamburger Gewerkschaften in die anstehenden Verhandlungen mit den Arbeitgebern. Dabei seien neben ihnen auch die Politik in der Pflicht, sagte die DGB-Landesvorsitzende Katja Karger am Dienstag in Hamburg. Weil immer mehr Unternehmen die Tarifbindung verließen, arbeiteten in Hamburg nur noch 45 Prozent der Beschäftigten unter einem Tarifvertrag. „Mit Tarifvertrag gibt es mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und oft mehr Urlaub“, sagte Karger.

So betrage der durchschnittliche Stundenlohn in Hamburg mit Tarifvertrag 24,43 Euro brutto, der ohne nur 21,07 Euro. Monatlich bedeute das 571 Euro Unterschied. Tarifverträge seien „maßgeblicher Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft“ und verschafften auch den Unternehmen Wettbewerbsvorteile.

Zwar könnten entsprechende Verträge von der Politik für ganze Branchen für allgemeinverbindlich erklärt werden. Das scheitere aber immer wieder am Veto der Arbeitgeber. Die Arbeitgeberverbände forderte Karger deshalb auf, ihre Mitglieder zum Abschluss von Tarifverträgen zu verpflichten. „Lippenbekenntnisse“ reichten nicht mehr aus.

Im Hamburger Einzelhandel, wo im April Verhandlungen anstehen, seien nur noch 14 Prozent der Unternehmen tarifgebunden, sagte Verdi-Landesbezirksleiter Berthold Bose. Die Folge seien häufig Dumping-Löhne, die letztlich auf das Existenzminimum aufgestockt werden müssten. Er forderte eine Allgemeinverbindlichkeit der Flächentarifverträge im Einzelhandel, um die Ausbeutung zu beenden.

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