Gewerkschaft:DGB: Digitalisierung in der Ausbildung muss besser werden

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Ein Plakat mit der Aufschrift „Azubis gesucht“ bei einer Jobmesse. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa/Symbolbild)

Nach dem DGB-Ausbildungsreport gibt es eine hohe Zahl unzufriedener junger Menschen in den Betrieben. Gerade das Thema Digitalisierung kommt für viele Azubis zu kurz.

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Mainz (dpa/lrs) - Der DGB fordert mehr Plätze und eine bessere Qualität der Ausbildung in Rheinland-Pfalz. „Wer Fachkräfte sucht, muss sie auch ausbilden“, sagte die Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Susanne Wingertszahn, am Donnerstag in Mainz. Es gebe aber noch immer viel zu wenige Betriebe, die den Schulabgängern eine Lehrstelle anbieten.

In den Firmen sollte es außerdem keine „Bestenauslese“ geben, sondern auch jungen Menschen mit einem niedrigem oder keinem Schulabschluss eine Chance gegeben werden. „Nicht nur auf das Zeugnis schauen, sondern ins Gespräch gehen“, lautete der Appell der Gewerkschafterin. 142 000 junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren in Rheinland-Pfalz ständen ohne Berufsabschluss da. Dieses Potenzial müsse dringend genutzt werden.

Es gehe aber nicht nur um mehr Quantität, sondern auch mehr Qualität in der Ausbildung, betonte Wingertszahn. Gerade beim Thema Digitalisierung gebe es noch viel Nachholbedarf. Nach einer Befragung der Gewerkschaft unter fast 800 Auszubildenden aus 20 Berufen in Rheinland-Pfalz ist die Zufriedenheit der Berufseinsteiger generell deutlich gesunken. Nur rund 63 Prozent der befragten Auszubildenden hätten sich entsprechend geäußert, berichtete Bezirksjugendsekretärin Maria Leurs. Das sei ein Rückgang um acht Prozentpunkte zum Ausbildungsreport 2022 und ein neuer Tiefstwert.

Bemängelt worden sei gerade die Digitalisierung der Ausbildung in den Betrieben, erklärte Leurs. Nur vier von zehn Befragten hätten diesen Aspekt als gut oder sehr bewertet. Nur einem Drittel der befragten Auszubildenden würden von ihrer Firma die benötigten technischen Geräte häufig oder immer zur Verfügung gestellt. Diese Aussagen hätten sich über alle Berufsgruppen erstreckt. „Da ist definitiv noch Luft nach oben“, betonte die Bezirksjugendsekretärin.

Auch bei den Themen Überstunden, der Übernahme von ausbildungsfernen Tätigkeiten sowie der fehlenden fachlichen Anleitung in den Betrieben habe es hohe Werte gegeben, teilte die Gewerkschafterin mit. Deshalb müsse ein System-Update für die Ausbildung in Rheinland-Pfalz geben.

© dpa-infocom, dpa:240214-99-989621/3

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