Frauenquote:Dax-Konzerne bremsen Regierung aus

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Die 30 DAX-Konzerne wollen nach SZ-Informationen die angestrebten Erhöhungen der Frauenquote nicht auf ihre Vorstände und Aufsichtsräte beziehen. Von der Leyens Vorschlag verpufft - denn wie sich der Frauenanteil in diesen obersten Gremien verändern soll, bleibt offen.

Das geht zwei Tage vor dem Spitzentreffen der Bundesregierung mit Personalchefs von Dax-Unternehmen unter anderem aus einer Übersicht der Konzerne zur Vorbereitung der Veranstaltung hervor, die der SZ vorliegt. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte Anfang der Woche in einem Interview gesagt: Es komme darauf an, ob die Konzerne sich für die Besetzung von Vorstands- und Aufsichtsratsmandaten mit Frauen ganz konkrete Ziele mit ganz konkretem Zeitplan setzten. Dies ist nach der vorliegenden Übersicht der Dax-Konzerne nicht der Fall.

Die Bildkombo aus Archivbildern zeigt die Frauen in Dax-Vorständen: Angelika Dammann (SAP), Christine Hohmann-Dennhardt (Daimler), Margret Suckale (BASF), Barbara Kux (Siemens AG, obere Reihe, l-r), Regine Stachelhaus (Eon), Brigitte Ederer (Siemens AG), Claudia Nemat und Marion Schick (Telekom, untere Reihe, l-r). Derzeit sind sechs Posten in den Führungsgremien der 30 Dax-Konzerne mit Frauen besetzt, bei der Deutschen Telekom kommen künftig zwei weitere hinzu. (Foto: picture alliance / dpa)

Entsprechend dürfte von der Leyen wenig zufrieden sein mit dem vorläufigen Ergebnis. Die Bundesarbeitsministerin pocht auf eine gesetzlich verbindliche Frauenquote, weil Selbstverpflichtungen bislang wirkungslos gewesen seien. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will dagegen die Unternehmen per Gesetz verpflichten, sich jeweils selbst eine individuelle Quote als Zielvorgabe zu geben, um flexibel auf branchenspezifische Besonderheiten reagieren zu können.

Aus der Übersicht der Dax-Konzerne ergibt sich nach Angaben der Zeitung, dass die meisten Unternehmen 20 bis 30 Prozent der Stellen im oberen Management mit Frauen besetzen wollen. Sie setzen sich dabei aber höchst unterschiedliche Fristen: Allianz, Bayer, Commerzbank und die Telekom wollen die 30 Prozent bereits bis Ende 2015 erreichen. ndere Dax-Konzerne wie BMW oder Daimler wollen sich fünf Jahre mehr Zeit lassen und sind mit 20 Prozent oder weniger zufrieden. Und bei den Gesundheitskonzernen Fresenius und Fresenius Medical Care heißt es sogar: Es werde "auch weiterhin die Qualifikation und nicht das Geschlecht oder sonstige Persönlichkeitsmerkmale für die Personalauswahl entscheidend sein". Angaben zu Vorständen und Aufsichtsräten fehlten dagegen, schreibt die SZ.

Den vollständigen Bericht lesen Sie heute in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung.

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