Ausbildungsberufe im Kurzporträt:Wie werde ich ... ?

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Exoten auf dem Lehrstellenmarkt: Schädlingsbekämpfer gehört zu den weniger nachgefragten Ausbildungsberufen. (Foto: dpa)

Einzelhandelskauffrau, Mechatroniker oder Verkäufer: Alle Jahre wieder führen dieselben Ausbildungsberufe die Hitlisten an. Zehn beliebte und bekannte Berufe im Kurzporträt und zehn, die nicht ganz so gefragt sind - aber mindestens so interessant.

Von Sabrina Ebitsch

"Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" - frei nach diesem alten Sprichwort scheinen viele Ausbildungssuchende sich lieber für einen populären Beruf zu entscheiden, anstatt zu prüfen, ob es für sie persönlich nicht doch etwas Passenderes gäbe. Alljährlich rangieren dieselben Berufe in der Hitliste des Bundesinstituts für Berufliche Bildung (BiBB) an der Spitze, während andere, weniger bekannte Berufe Mühe haben, die angebotenen Lehrstellen zu besetzen.

Ausbildungsberater empfehlen Schulabgängern, sich umfassend zu informieren oder auch Berufe anzugucken, die vielleicht nicht komplett dem bekannten Berufsbild entsprechen, aber eng verwandt sind. Das vergrößert die Chancen auf einen Ausbildungsplatz: Statt mit vielen anderen um einen der raren Plätze zu konkurrieren, erhält man in selteneren Berufen eher den Zuschlag.

Luftverkehrskaufmann/-frau

Es muss nicht immer der Büro- oder Einzelhandelskaufmann oder die -kauffrau sein. Die Ausbildung in diesem weit weniger verbreiteten kaufmännischen Beruf begannen 2016 nur 60 junge Leute. Drei Jahre lang lernen angehende Luftverkehrskaufleute in Betrieb und Berufsschule, wie man die Beförderung von Passagieren und Gütern plant und organisiert. Sie stellen Flugscheine aus, buchen Flüge und lernen Zollbestimmungen. In der theoretischen Ausbildung geht es daher um Betriebswirtschaftslehre, rechtliche Bestimmungen, um Verkehrsgeografie und um Luftverkehrsfachkunde. Luftverkehrsleute arbeiten auf Flughäfen oder bei Fluggesellschaften in der Kundenbetreuung, im Marketing, im Personal- und Finanzwesen oder sie kümmern sich um die Flugzeugabfertigung. Eine bestimmte Schulausbildung ist nicht vorgeschrieben, meist wird aber die Hochschulreife erwartet.

Chirurgiemechaniker

Chirurgiemechaniker ist ein Handwerksberuf, den man in dreieinhalb Jahren erlernt. 2016 haben deutschlandweit 60 Azubis eine entsprechende Ausbildung angefangen. Eine bestimmte Vorbildung ist nicht vorgeschrieben, meist wird aber ein mittlerer Schulabschluss erwartet. Die Lehrlinge erfahren, wie medizinische Geräte wie Endoskope, chirurgische Instrumente wie Skalpelle oder Pinzetten oder auch Implantate hergestellt und repariert werden. Dazu lernen sie verschiedene Werkstoffe kennen sowie verschiedene Techniken wie Fräsen oder Schleifen, um sie zu verarbeiten. Neben handwerklichem Geschick und Grundkenntnissen in Mathe, Physik und Chemie spielt auch technisches Zeichnen in der Ausbildung eine große Rolle. Danach arbeiten Chirurgiemechaniker in Handwerksbetrieben oder in der Industrie.

Textillaborant

Textillaboranten untersuchen die Eigenschaften von Stoffen und entwickeln neue Produkte. Nur 60 Azubis bundesweit haben ihre Lehre 2016 begonnen. In dreieinhalb Jahren lernen sie in Betrieb und Berufsschule, wie man Fasern auf ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften hin untersucht, welchen Einfluss Wärme und Feuchtigkeit auf Textilien haben oder wie man sie auf Schäden und ihre Verträglichkeit hin überprüft. Mathe, Chemie und Physik spielen eine große Rolle in der Ausbildung. Azubis können sich auf Textilveredelung, Textilchemie oder Textiltechnik spezialisieren. Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben, oft wird aber die Hochschulreife verlangt. Nach der Ausbildung arbeiten Textillaboranten in der Textil- und Bekleidungsindustrie, in der chemischen Industrie, in Forschungsinstituten oder in Materialprüfungsämter.

Schädlingsbekämpfer

Der Name ist Programm: Schädlingsbekämpfer sollen Menschen, Tiere, Pflanzen und Gebäude vor Schädlingen aller Art schützen. Sie untersuchen befallene Räume, beraten Kunden und setzen verschiedene Mittel ein, um Ratten, Kakerlaken oder sonstiges Getier loszuwerden. In der Ausbildung spielen Mathe, rechtliche Grundlagen sowie Sicherheitsvorschriften, aber vor allem Chemie und Biologie eine große Rolle. Eine bestimmte Vorbildung ist nicht vorgeschrieben, meist wird aber ein mittlerer Schulabschluss erwartet. Nur 54 junge Leute haben 2016 mit einer Ausbildung zum Schädlingsbekämpfer angefangen. Nach der Lehre sind sie in der chemischen Industrie, bei Behörden oder bei Schädlingsbekämpfungsbetrieben angestellt und kommen dann zum Beispiel in Gärtnereien, in der Gastronomie oder in Privathaushalten zum Einsatz.

Fachkraft für Speiseeis

Eigentlich ein Traumberuf, den aber nur wenige kennen: Nur zwölf junge Leute haben 2016 eine Ausbildung zur Fachkraft für Speiseeis begonnen. Sie lernen innerhalb von drei Jahren, wie man aus Früchten, Schokolade und Sahne das macht, was im Sommer auf der Waffel oder im Becher landet. Außerdem wird ihnen in der Lehre beigebracht, wie man die Eismaschinen bedient, Hygienevorschriften einhält, Kunden berät und bedient und später vielleicht selbst eine eigene Eisdiele führt. Grundkenntnisse in Mathe und Chemie sind in der Ausbildung wichtig, auch Gesundheits- und Hygienevorschriften oder Betriebsführung stehen auf dem Programm. Fachkräfte für Speiseeis arbeiten in Restaurants oder Catering-Unternehmen, in Eisdielen und Cafés. Ein bestimmter Schulabschluss wird nicht vorausgesetzt, der Hauptschulabschluss aber erwartet.

Fachkraft für Wasserwirtschaft

Zusammen mit Ingenieuren planen Fachkräfte für Wasserwirtschaft die Anlagen, die Städte und Gemeinde zur Wasserver- und -entsorgung brauchen. Sie führen für Behörden, Ingenieurbüros oder Unternehmen Messungen und Berechnungen durch, überwachen den Bau der Anlagen und kontrollieren, etwa durch Wasserproben, ob rechtliche Vorschriften eingehalten werden. Auch beim Hochwasserschutz und bei der Renaturierung von Gewässern kommen sie zum Einsatz. Bundesweit haben 2016 nur neun Azubis diesen Beruf ergriffen, der in der Industrie und im öffentlichen Dienst angeboten wird. In der Ausbildung sind Technisches Zeichnen, Mathe- und Computerkenntnisse wichtig, auch Chemie und Physik spielen eine große Rolle. Ein bestimmter Schulabschluss wird nicht vorausgesetzt, der Hauptschulabschluss aber erwartet.

Destillateur

Anders als Brauer haben Destillateure mit Hochprozentigem zu tun: Sie stellen aus Früchten, Kräutern und Alkohol Spirituosen wie Schnäpse und Liköre her. In der dualen Ausbildung haben 2016 bundesweit 21 Lehrlinge die Ausbildung begonnen. Sie lernen in Betrieb und Berufsschule, wie man die Zutaten mischt, die nötigen Maschinen bedient und wie man die Qualität der Getränke nach Aussehen, Geruch und Geschmack überprüft. Auch mathematische, physikalische und chemische Grundkenntnisse werden vermittelt. Eine bestimmte Vorbildung ist nicht vorgeschrieben, mindestens ein Hauptschulabschluss wird aber erwartet. Nach der dreijährigen Lehre arbeiten Destillateure bei Spirituosenherstellern, in Brennereien oder auch in Gaststätten mit Hausbrennerei.

Fahrzeuginnenausstatter

Mechatroniker ist nicht der einzig sinnvolle Beruf für Autointeressierte. Fahrzeuginnenausstatter kümmern sich weniger um das, was unter der Motorhaube steckt, sondern um den Innenraum. Sie fertigen, montieren und pflegen Sitze und Verkleidungen, Bodenbeläge und Decken. Dazu schneiden sie Stoffe, Leder, Polster oder Kunststoffe zurecht und fügen sie durch Nähen oder Kleben zusammen. In der dreijährigen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule, mit der 2016 deutschlandweit nur 69 junge Leute starteten, eignen sie sich die handwerklichen Fertigkeiten und den Umgang mit den entsprechenden Maschinen an. Sie lernen, wie man Vorlagen zeichnet und Schablonen herstellt. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht Voraussetzung, meist wird aber ein mittlerer erwartet. Nach abgeschlossener Ausbildung arbeiten Fahrzeuginnenausstatter in der Fahrzeugindustrie, bei Autosattlereien oder im Flugzeug-, Eisenbahn- und Schiffbau.

Seiler

Seiler klingt nach einem aussterbenden Handwerksberuf, für den im 21. Jahrhundert kein Platz mehr ist. Tatsächlich wurde aber die Ausbildung zum Seiler erst vor wenigen Jahren wieder neu eingeführt und die Jobchancen sind für die wenigen Azubis sehr gut. Bundesweit wurden 2016 nur zwölf Seiler-Azubis neu eingestellt. Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss. In der dualen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule lernen die angehenden Seiler die verschiedenen Faserarten kennen und verarbeiten, sie erfahren, wie man Netze montiert und repariert oder wie man Imprägniermittel einsetzt. Mathe, Physik und Chemie sind wichtige Unterrichtsinhalte. Nach der dreijährigen Lehre fertigen Seiler Netze und Seile aus Draht oder natürlichen und künstlichen Fasern - nicht per Hand, sondern in der Regel am Computer und mit Maschinen. Sie arbeiten in Seilereien, Spinnereien oder in der Nähgarnherstellung, bringen ihre Produkte aber teils auch selbst dort an, wo sie gebraucht werden, sei es auf Baustellen, Schiffen oder Skiliften.

Instrumentenmacher

Es waren gerade einmal 45 junge Leute, die 2016 eine Ausbildung zum Instrumentenmacher, sei es für Geigen, Zupf-, Metallblas- oder Holzblasinstrumente, angefangen haben. Das liegt nicht nur am sehr begrenzten Markt nach der Lehre und der geringen Bekanntheit des Berufs, sondern wohl auch an den vielfältigen Talenten, die Bewerber mitbringen müssen. Wer beruflich Instrumente fertigen möchte, sollte nicht nur musikalisch begabt sein, sondern muss auch handwerklich geschickt sein. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben, ein Hauptschulabschluss wird aber mindestens erwartet. Bei einer schulischen Ausbildung sind Aufnahmeprüfungen, in denen oft auch ein Instrument vorgespielt werden muss, die Regel. Instrumentenbauer werden in drei bis dreieinhalb Jahren entweder dual, also in Betrieb und Berufsschule, oder an speziellen Berufsfachschulen ausgebildet. Sie befassen sich mit Akustik, Musiktheorie und Fachzeichnen ebenso wie mit Lackiermethoden, Materialkunde und Reparaturtechniken. Nach der Ausbildung arbeiten sie in entsprechenden Werkstätten oder als selbstständige Instrumentenbauer.

Diese zehn Berufe gehören zu den beliebtesten und meistgesuchten.

Immobilienmakler

Immobilienmakler ist kein geschützter Beruf - theoretisch kann jeder auch ohne Vorwissen und Ausbildung Wohnungen und Häuser zum Kaufen oder Mieten vermitteln. Um die eigenen Chancen auf dem Markt zu verbessern und auch um sich beispielsweise vor Klagen nach rechtlichen Fehlern zu schützen, ist aber eine Vorbildung unerlässlich. Es gibt spezielle Schulungen zum Immobilienmakler etwa bei Berufsakademien oder den Industrie- und Handelskammern, außerdem die Ausbildung Immobilienkaufmann-/frau, die auch von Fachverbänden als Vorbereitung auf die Arbeit in diesem Bereich empfohlen wird. In der dreijährigen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule werden Immobilienkaufleute auf die Arbeit als selbständige Makler, bei Wohnungsbauunternehmen oder in den entsprechenden Abteilungen von Banken, Versicherungen und Behörden vorbereitet. Sie lernen, wie man Kundengespräche führt, Mieten berechnet und Mietverträge vorbereitet, beschäftigen sich mit Steuern und Buchführung ebenso wie mit Baurecht und Bauplanung.

Logopäde

Logopäden untersuchen und behandeln Kinder und Erwachsene mit Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen - dabei geht es nicht nur um Lispeln und Stottern, sondern beispielsweise auch um Sprachtraining nach Unfällen oder Schlaganfällen. Angehende Logopäden werden an Berufsfachschulen drei Jahre lang auf die Arbeit in Krankenhäusern, Reha-Zentren, Schulen, Heimen oder Praxen vorbereitet. Auf dem Stundenplan stehen Fächer wie Anatomie, Psychologie und Sprachwissenschaft, hinzu kommen Praktika in entsprechenden Einrichtungen. Für die Bewerbung ist ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung Voraussetzung. Wichtig ist auch die gesundheitliche Eignung der Bewerber: Sie sollten selbst keine Hör- und Sprachfehler haben und außerdem die deutsche Sprache gut beherrschen. Logopäde kann man seit einigen Jahren auch an der Hochschule werden. Wer mit Hochschulreife und/oder abgeschlossener Berufsausbildung einen entsprechenden Bachelor-Studiengang absolviert, hat danach einen akademischen und einen beruflichen Abschluss.

Erzieher

Mit Kindern spielen, sie betreuen und fördern, ihre Entwicklung beobachten und Eltern informieren und beraten - das gehört zum Aufgabenspektrum von Erziehern. Sie kommen in Krippen, Kindergärten, Horten, Kinderheimen, Jugendzentren, aber auch in Erziehungsheimen oder teils in der Familien- oder Suchtberatung zum Einsatz. Die meist dreijährige Ausbildung erfolgt an Berufsfach- oder Fachschulen. Neben einem mittleren Schulabschluss oder einem Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung wird in den meisten Bundesländern auch Berufserfahrung erwartet, etwa durch eine abgeschlossene Ausbildung als Kinderpfleger oder Sozialassistent. Angehende Erzieher beschäftigen sich an der Schule mit Pädagogik, Psychologie, aber auch mit Musik, Sport und Kunst. Sie sammeln außerdem ein Jahr Berufserfahrung in einem Praktikum. Wer Abitur oder Fachhochschulreife und/oder eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, kann auch einen Bachelor-Studiengang wie Früh- oder Elementarpädagogik oder Bildung und Erziehung in der Kindheit wählen. Absolventen haben dann einen Hochschul- und einen Berufsabschluss.

Mediengestalter

Mediengestalter entwerfen, planen und entwickeln Medienprodukte von Webseiten über Hörspiele bis hin zu Filmen. Sie arbeiten bei Verlagen, bei Werbeagenturen oder in den Marketing- und Kommunikationsabteilungen größerer Unternehmen und Behörden. Innerhalb dieses Berufs gibt es entsprechend verschiedene Ausbildungsrichtungen: Wer sich dafür interessiert, muss zunächst entscheiden, ob er sich auf digitale und Printmedien spezialisieren will oder lieber Mediengestalter für Bild und Ton wird. Letztere kümmern sich beispielsweise um Schnitt und Mischung bei Radio- oder Fernsehübertragungen oder bearbeiten Film- und Tonaufnahmen. Mediengestalter Digital und Print wiederum wählen entweder die Ausbildungsrichtung Beratung und Planung, Gestaltung und Technik oder Konzeption und Visualisierung. Die dreijährige Ausbildung ist meist dual, findet also in Betrieb und Berufsschule statt, aber auch einige Fachschulen bieten sie an. Voraussetzung ist ein mittlerer Schulabschluss, bei vielen größeren Betrieben in Industrie und Handel aber auch die Hochschulreife.

Polizei

Wer eine Ausbildung zum Polizist oder korrekter: zum Polizeivollzugsbeamten macht, arbeitet später entweder bei der Bereitschafts-, bei der Kriminal- oder Wasserschutzpolizei, beim Landeskriminalamt oder bei der regulären Schutzpolizei, also in Polizeidienststellen. Angehende Polizisten haben nicht nur Schusswaffen- oder Fahrtraining, sie lernen auch, wie man Spuren sichert oder mit psychisch belastenden Situationen umgeht. Neben Berufspraktika in Polizeiinspektionen und praktischen Übungen gehört zur zwei- bis dreijährigen Ausbildung auch ein schulischer Teil, in dem zum Beispiel Straf- und Verkehrsrecht, Kriminologie oder Rechtsmedizin auf dem Programm stehen. Mit Hauptschulabschluss und abgeschlossener Berufsausbildung beziehungsweise Mittlerer Reife bewirbt man sich für den Mittleren Dienst. Wer Abi oder Fachhochschulreife hat, ist für den gehobenen Dienst qualifiziert. Mit den üblichen Bewerbungsunterlagen ist es bei der Polizei nicht getan: Um die Ausbildung überhaupt antreten zu können, muss man eine Prüfung mit Klausur, Sporttest, ärztlicher Untersuchung und einem Interview zur psychischen Eignung überstehen.

Krankenpfleger

Die "Schwester" im Krankenhaus heißt korrekt Gesundheits- und Krankenpflegerin und kümmert sich wie ihre männlichen Kollegen um kranke und pflegebedürftige Menschen. Krankenpfleger assistieren Ärzten bei Untersuchungen, waschen, pflegen und behandeln Patienten in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Pflegeheimen. Für die dreijährige Ausbildung gibt es eigene Berufsfachschulen für Krankenpflege, wo Fächer wie Anatomie oder Krankheitslehre ebenso auf dem Stundenplan stehen wie Notfallmedizin, Reha-Konzepte oder verschiedene Pflegetechniken. Voraussetzung ist die Mittlere Reife oder ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit abgeschlossener einjähriger Ausbildung als Krankenpflegehilfe. Seit einigen Jahren werden Krankenpfleger mit Fachhochschulreife und/oder abgeschlossener Berufsausbildung auch in Bachelor-Studiengängen ausgebildet und haben dann einen Berufs- und einen Hochschulabschluss.

Ergotherapeut

Ergotherapeuten helfen kranken und behinderten Menschen, ihren Alltag selbstständig zu gestalten und wieder ins Berufsleben zurückzukehren. Sie arbeiten in Krankenhäusern, Reha-Kliniken, Förderzentren, Praxen oder auch in Heimen für alte und behinderte Menschen. Gelernt wird an Berufsfachschulen, Voraussetzung ist die mittlere Reife oder ein Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung. In drei Jahren schulischer und praktischer Ausbildung lernen angehende Physiotherapeuten Therapieformen kennen, befassen sich mit Bewegungserziehung, Patientenbetreuung oder Krankheitslehre. Seit einigen Jahren werden Ergotherapeuten mit Fachhochschulreife und/oder abgeschlossener Berufsausbildung auch in Bachelor-Studiengängen an Hochschulen ausgebildet. Sie haben dann eine abgeschlossene Berufsausbildung und einen Hochschulabschluss.

Mechatroniker

Mechatroniker warten, prüfen und reparieren Fahrzeuge aller Art. Der noch vergleichsweise junge Ausbildungsberuf, der den Kfz-Mechaniker abgelöst hat, ist eine Folge der immer komplexer werdenden Ausstattung von Fahrzeugen. In der dreieinhalbjährigen Ausbildung spezialisieren sich angehende Mechatroniker auf Autos, Motorräder, Nutzfahrzeuge oder auf die Fahrzeugkommunikationstechnik (zum Beispiel Navigationsgeräte oder Freisprechanlagen). Sie lernen, wie man Störungen diagnostiziert und behebt, Bauteile in Fahrzeuge ein- und ausbaut und wie man Kunden berät. Rechtlich ist kein bestimmter Schul- oder Berufsabschluss vorgeschrieben, ein Hauptschul- und teils auch ein mittlerer Schulabschluss wird aber erwartet. Mechatroniker arbeiten in Werkstätten, bei Pannenhilfsdiensten oder bei Speditionen.

Physiotherapeut

Physiotherapeuten kümmern sich um alte, kranke oder behinderte Menschen und helfen ihnen, ihre Bewegungsfähigkeit zu trainieren oder wieder zu erlangen. Sie arbeiten in Krankenhäusern, Praxen, Altenheimen, Reha-Zentren oder in Sportstätten. Zum Physiotherapeuten können sich junge Leute mit mittlerer Reife oder mit Hauptschulabschluss und abgeschlossener Berufsausbildung in drei Jahren an Berufsfachschulen ausbilden lassen. Dort absolvieren sie die theoretische Ausbildung und gehen zwischendurch immer wieder für Praxisphasen in entsprechende Einrichtungen. Auf den Stundenplan stehen Fächer wie Psychologie, Anatomie oder Krankheitslehre, hinzu kommen verschiedene Therapieformen, Untersuchungstechniken und Bewegungslehre. In den vergangenen Jahren wurden außerdem mehrere Studiengänge an Hochschulen eingerichtet, die eine akademische Ausbildung mit der praktischen kombinieren. Für den Physiotherapie-Bachelor ist die Fachhochschulreife und/oder eine abgeschlossene Ausbildung Voraussetzung.

Informatikassistent

Assistenten für Informatik werden in meist zwei Jahren an Berufsfachschulen ausgebildet. Für die Zulassung ist ein mittlerer Schulabschluss Voraussetzung. An der Berufsfachschule und teils in Betriebspraktika lernen sie, wie man Datenbanken oder Software entwickelt, IT-Systeme aufbaut und Netzwerke einrichtet. Auf dem Stundenplan stehen etwa Mathe und Physik, Programmiersprachen, Elektrotechnik und Datenrecht. Nach der Ausbildung arbeiten sie zum Beispiel bei Software-Entwicklern, bei EDV-Dienstleistern oder sie kümmern sich um die Computersysteme von Betrieben und schulen andere Nutzer. Informatikassistenten können sich in der Ausbildung auf technische, Betriebs-, Wirtschafts-, Medieninformatik oder Softwaretechnik spezialisieren.

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