Wismar:Feuerwehr für Mädchen, Pflegeheim für Jungs

Lesezeit: 1 min

Wismar (dpa/mv) - Mehr als 2000 Mädchen und mehrere hundert Jungs haben am Donnerstag in Mecklenburg-Vorpommern Berufe erkundet, die als typisch für das jeweils andere Geschlecht gelten. Allein zur Eröffnungsveranstaltung des Girls' Day in der Hochschule Wismar kamen 350 Schülerinnen, wie das Sozialministerium mitteilte. Dort stellten Wissenschaftler Berufe und Studienrichtungen vor, die mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu tun haben. Mit Show-Vorlesungen und Mitmach-Aktionen versuchten sie, den Mädchen die Scheu vor der Technik zu nehmen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Wismar (dpa/mv) - Mehr als 2000 Mädchen und mehrere hundert Jungs haben am Donnerstag in Mecklenburg-Vorpommern Berufe erkundet, die als typisch für das jeweils andere Geschlecht gelten. Allein zur Eröffnungsveranstaltung des Girls' Day in der Hochschule Wismar kamen 350 Schülerinnen, wie das Sozialministerium mitteilte. Dort stellten Wissenschaftler Berufe und Studienrichtungen vor, die mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu tun haben. Mit Show-Vorlesungen und Mitmach-Aktionen versuchten sie, den Mädchen die Scheu vor der Technik zu nehmen.

Für den parallel stattfindenden Boys' Day, der Jungs für soziale und andere als „Frauenberufe“ geltende Tätigkeiten begeistern soll, standen laut Ministerium rund 1000 Plätze zur Verfügung. So lud die Vorpommersche Landesbühne Anklam Jungs in die Kostümschneiderei und die Maskenbildnerei ein. In Ueckermünde und vielen anderen Orten konnten Schüler bei einer Drogeriekette den Arbeitsalltag eines Drogisten kennenlernen.

Die Mädchen wiederum konnten als männertypisch geltende Berufe ausprobieren. Das Polizeihauptrevier Ludwigslust gewährte Einblicke in die kriminaltechnische Arbeit - alle 15 angebotenen Plätze waren besetzt. Dies galt auch für das Angebot der Stadtwerke Neubrandenburg „IT-Girls programmieren E-Autos“. Der Projekttag bei der Feuerwehr in Rostock war ebenfalls gut gebucht, wie aus der Internetseite www.girls-day.de hervorging. Neben Unternehmen vom Landwirtschaftsbetrieb bis zur Werft luden auch Politiker und Bundeswehr Mädchen zum Schnuppertag ein.

Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) sagte in Wismar: „Ich wünsche mir, dass Mädchen und Jungen sich frei und offen für ihren individuellen Berufsweg entscheiden können.“ Oft prägten noch immer traditionelle Rollenmuster die Wahl. Christiana Lemke vom Bildungswerk der Wirtschaft sagte, dass für den Girls' Day in diesem Jahr rund 500 Plätze mehr als im vergangenen Jahr zur Verfügung standen. Die Bereitschaft in der Wirtschaft wachse, sich aktiv um den beruflichen Nachwuchs zu kümmern, sagte sie. Das sei gut.

In den vergangenen Jahren wurden nach Lemkes Worten im Schnitt drei Viertel der auf der Webseite angebotenen Plätze genutzt. Jenseits davon gebe es aber noch weitere Initiativen, die Unternehmen direkt mit einzelnen Schulen organisierten. Wer in diesem Jahr den Aktionstag verpasst hat, sollte sich den 26. März 2020 vormerken. Dann wird der nächste Girls' und Boys' Day mit vielfältigen Veranstaltungen jeweils eigens für Mädchen und Jungs organisiert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: