Erfurt:Thüringen beteiligt sich an „Girls' und Boys' Day“

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Erfurt (dpa/th) - Mädchen und Jungen haben sich am Donnerstag wieder in Thüringer Firmen, Universitäten und Behörden über Berufe informiert. Die Angebote "Girls' Day" und "Boys' Day" sollen den Schülern Mut machen, sich auch für bisherige Domänen des anderen Geschlechts zu entscheiden.

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Erfurt (dpa/th) - Mädchen und Jungen haben sich am Donnerstag wieder in Thüringer Firmen, Universitäten und Behörden über Berufe informiert. Die Angebote „Girls' Day“ und „Boys' Day“ sollen den Schülern Mut machen, sich auch für bisherige Domänen des anderen Geschlechts zu entscheiden.

Der Frauenanteil in technischen Berufen ist anhaltend gering, wie unter anderem Daten der Arbeitsagenturen regelmäßig zeigen. Und Jungen entscheiden sich seltener für Jobs, die traditionell als weibliche Berufe gelten, wie Thüringens Gleichstellungsbeauftragte Katrin Christ-Eisenwinder sagte.

Das hat ihrer Ansicht nach verschiedene Gründe. So wählten Männer etwa seltener Berufe in Kindergärten oder der Pflege, da diese vergleichsweise schlecht bezahlt seien. „Ich bin mir sicher, wenn wir schlecht bezahlte Berufe gesellschaftlich aufwerten, wird es für beide Geschlechter attraktiv“, sagte sie.

Manche Firmen böten Frauen keine Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem gebe es nach wie vor klischeehafte Rollenbilder in der Gesellschaft, die manche davon abhielten, einen bestimmten Beruf zu wählen.

Der Aktionstag soll aber auch dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Industrie zu verringern, wie Christ-Eisenwinder betonte. Mädchen hatten am Donnerstag zum Beispiel in einer Firma in Großbreitenbach (Ilm-Kreis) die Möglichkeit, in den Beruf der Werkzeugmechanikerin hineinschnuppern. Jungen konnten beim Deutschen Roten Kreuz in Nordhausen Pfleger und Betreuer bei der Arbeit in einem Seniorenheim begleiten.

Auch wissenschaftliche Einrichtungen nahmen teil: In Ilmenau etwa bot die Technische Universität Schülerinnen Einblicke in ihr Angebot. Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Weimar konnten Mädchen aus Smartphone-Fotos dreidimensionale Modelle erzeugen. Jungen konnten sich zum Beispiel an der Universität Erfurt über den Beruf des Grundschullehrers informieren.

Auch die Polizei beteiligte sich: Mädchen erhielten an mehreren Stationen der Bundespolizei einen Einblick in die Arbeit. Unter anderem stellten Mitarbeiter den Schülerinnen vor, wie mit einem Schutz- und einem Sprengstoffsuchhund gearbeitet wird, und was den Beruf einer Kriminalistin auszeichnet.

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