Hamburg:Corona-Pandemie hat Hamburger Arbeitsmarkt fest im Griff

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„Agentur für Arbeit“ steht an der Fassade eines Jobcenters. (Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Die Corona-Pandemie hat den Hamburger Arbeitsmarkt weiter fest im Griff. Zwar ging die Zahl der Arbeitslosen im April saisonbedingt leicht zurück. "Aber die...

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Hamburg (dpa/lno) - Die Corona-Pandemie hat den Hamburger Arbeitsmarkt weiter fest im Griff. Zwar ging die Zahl der Arbeitslosen im April saisonbedingt leicht zurück. „Aber die coronabedingte Steigerung der Sockelarbeitslosigkeit ist binnen eines Jahres um über 20 000 angestiegen“, berichtete der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Sönke Fock, am Donnerstag.

Im Vergleich zum März ging die Zahl der Arbeitslosen um 337 oder 0,4 Prozent auf 85 780 zurück. Allerdings ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr immer noch deutlich erhöht - wenngleich der Abstand zum Vorjahr nicht mehr so heftig ausfällt wie im März. Die Zahl der Arbeitslosen lag um 10,7 Prozent über dem Stand vom April 2020, als der Arbeitsmarkt erstmals mit voller Wucht von den Folgen der Corona-Pandemie getroffen wurde. Die Arbeitslosenquote verharrte im April bei 8,0 (März: 8,0) Prozent, verglichen mit 7,3 Prozent vor einem Jahr. Der Stichtag für die Erhebung der aktuellen Zahlen war der 13. April.

Damit steht Hamburg mit starken wirtschaftlichen Schwerpunkten bei Industrie, Hafenwirtschaft, aber eben auch Tourismus und Dienstleistungen deutlich schlechter da als Deutschland insgesamt mit einer April-Arbeitslosenquote von 6,0 (März: 6,2) Prozent. Die Corona-Beschränkungen haben Gastronomie und Hotellerie besonders stark getroffen, weil der touristische Fremdenverkehr mit den Corona-Lockdowns praktisch zum Erliegen gekommen ist.

„Der Beschäftigungsstand bleibt trotz der Corona-Pandemie insgesamt auf hohem Niveau“, berichtete Fock. „So gab es im Februar 2021 insgesamt 1 003 400 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Hamburger Unternehmen, ein Rückgang von 11 200 im Vergleich zum Februar 2020.“ Dahinter verbergen sich aber gegenläufige Entwicklungen: So arbeiteten in der Hotellerie und Gastronomie der Hansestadt aktuell nur noch 34 700 Menschen, 5600 weniger als ein Jahr zuvor. Ähnlich hohe Einbußen weist die Arbeitnehmerüberlassung aus. Zusätzliche Beschäftigung entstand während der Pandemiephase vor allem in den Bereichen Gesundheitswesen, Erziehung und Unterricht, öffentliche Verwaltung sowie Information und Kommunikation.

Stabilisiert wird der Arbeitsmarkt weiter mit dem wegen der Pandemie ausgeweiteten Instrument der Kurzarbeit. „Seit März 2020 zeigten uns 32 500 Hamburger Betriebe Kurzarbeit für über 450 000 ihrer Mitarbeiter an“, berichtete Fock und sprach von einer „nie dagewesenen Anzeigen- und Antragsflut“. Nachdem sich die Intensität über Sommer und Herbst 2020 etwas vermindert habe, zeige sich seit November wieder ein steigender Trend: „Im Oktober 2020 rechneten 8077 Firmen für 82 311 Beschäftigte Kurzarbeit ab, wie jüngste Abrechnungen zeigen“, sagte Fock. „Hochrechnungen zeigen uns aber steigende Antragseingänge der Betriebe für die Monate November (10 000), Dezember (11 000) und Januar (12 000).“

© dpa-infocom, dpa:210428-99-390502/4

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