Hamburg:Arbeitslosigkeit in Hamburg gestiegen: Quote 8,1 Prozent

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Regentropfen perlen vom Logo der Agentur für Arbeit ab. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa)

Nach fünf Monaten Rückgang in Folge ist die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg wieder gestiegen. "Im aktuellen Monat Januar stieg die Arbeitslosigkeit um 4574...

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Hamburg (dpa/lno) - Nach fünf Monaten Rückgang in Folge ist die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg wieder gestiegen. „Im aktuellen Monat Januar stieg die Arbeitslosigkeit um 4574 oder 5,6 Prozent auf 86 933 an“, teilte der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Sönke Fock, am Freitag mit. Die Steigerung sei erwartet worden und entspreche Zahlen der Vorjahre. So stieg die Zahl der Arbeitslosen im Januar 2019 um 4123, im Januar 2020 um 4086.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich den Angaben zufolge im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 8,1 Prozent. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 6,4 Prozent. Die Januar-Zahlen (Stichtag 13. Januar) bilden erstmals das Arbeitsmarktgeschehen während des Lockdowns ab. In den Dezember-Zahlen war dieser noch nicht enthalten, da der Stichtag für die Datenerhebung vier Tage vor Beginn des Lockdowns am 16. Dezember lag.

Fock sagte mit Blick auf die Januar-Zahlen: „Einen Zuwachs in dieser Höhe haben wir, auch vor den derzeitigen Herausforderungen, erwartet, da sich die Gesamtbeschäftigung im vergangenen Jahr bis in den November hinein stabil auf hohem Niveau von über eine Millionen Beschäftigte halten konnte. Kurzarbeit sei Dank.“ Wegen des Lockdowns haben den Angaben zufolge im Dezember und Januar rund 3000 Unternehmen mit etwa 29 000 Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 kletterte die Zahl der Betriebe oder Betriebsabteilungen, die Kurzarbeit angemeldet haben, damit auf 29 292. Die Zahl der betroffenen Beschäftigten stieg auf 422 943.

Das Anmelden von Kurzarbeit bedeute jedoch nicht, dass sie auch tatsächlich umgesetzt werde, betonte Fock. „So erklärt sich, dass uns im Juli zwar insgesamt 20 724 Betriebe für über 302 500 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt hatten, aber nur 10 831 von ihnen für rund 116 000 Mitarbeiter Kurzarbeitergeld beanspruchen mussten.“ Für die Monate August bis Oktober 2020 wiesen Hochrechnungen einen weiteren Rückgang bei der Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Wie sich der zweite Lockdown auswirke, würden die nächsten Abrechnungsmonate zeigen, sagte Fock. „Tatsache ist aber, dass das Instrument der Kurzarbeit weiterhin „das Mittel der Wahl“ ist und über 100 000 Hamburgerinnen und Hamburgern den Arbeitsplatz gesichert hat.

Nach den jüngsten vorliegenden Daten vom November 2020 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männer um 2800 oder 0,3 Prozent auf 1 015 600. Im Jahresvergleich reduzierte sich die Gesamtbeschäftigung den Angaben zufolge jedoch leicht um 0,3 Prozent oder 3000 Arbeitsplätze.

Coronabedingt entwickelten sich die Wirtschaftsbereiche völlig gegensätzlich. Während etwa die öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung ein Plus von 2600 Mitarbeitern oder 5,5 Prozent verzeichneten, und auch das Gesundheitswesen, der Bereich Erziehung und Unterricht, das Baugewerbe und der Bereich Information und Kommunikation zulegen konnten, mussten andere Bereiche herbe Rückgänge hinnehmen. „Überproportional hohe Beschäftigungsverluste verzeichnet die Gastronomie mit einem Minus von 11,3 Prozent oder 4600 Mitarbeitern innerhalb eines Jahres“, sagte Fock. Auch die Arbeitnehmerüberlassung, der Dienstleistungsbereich und das verarbeitende Gewerbe beschäftigten weniger Personal.

Den Ausbildungsmarkt bezeichnete Fock insgesamt als gut: „Die Chancen auf einen qualifizierten Berufseinstieg sind trotz bestehender Einschränkungen insgesamt gut, bis Ende September rechnen wir mit bis zu 10 000 gemeldeten Ausbildungsangeboten.“ Aktuell seien 6192 Ausbildungsstellen gemeldet - 571 oder 8,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Dem gegenüber stünden derzeit 4448 Bewerber - 331 oder 6,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

© dpa-infocom, dpa:210128-99-211746/4

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