Halle (Saale):Mehr Arbeitslose zum Jahresende: Viele Kurzarbeit-Anträge

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Das Logo der Bundesagentur für Arbeit leuchtet. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

In Sachsen-Anhalt ist die Arbeitslosigkeit nach zuletzt rückläufigen Zahlen im Herbst zum Jahresende wieder gestiegen. Im Dezember 2021 waren im Land rund 74...

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Halle (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt ist die Arbeitslosigkeit nach zuletzt rückläufigen Zahlen im Herbst zum Jahresende wieder gestiegen. Im Dezember 2021 waren im Land rund 74 100 Arbeitslose registriert, 2900 mehr als im November aber 9200 weniger als im Dezember 2020, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Halle mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg in Sachsen-Anhalt um 0,3 Punkte auf 6,7 Prozent nach 6,4 Prozent im November. Im Vorjahr lag die Quote bei 7,5 Prozent.

Bundesweit wurden zum Jahresende ebenfalls mehr Arbeitslose registriert, rund 2,33 Millionen Menschen. Die Arbeitslosenquote blieb im Dezember bei 5,1 Prozent. Für die Statistik wurde Datenmaterial berücksichtigt, das bis zum 13. Dezember 2021 zur Verfügung stand, wie die Bundesagentur mitteilte.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt sei vor allem auf das typische Saisonmuster zum Jahresende zurückzuführen, sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Behrens. Arbeitgeber halten sich im Winter vor allem bei Neueinstellungen für Arbeiten im Freien zurück. Es sei davon auszugehen, dass die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt auch in den kommenden Monaten steigt und dann im Frühjahr wieder zurückgeht. Insgesamt zeige sich der Arbeitsmarkt weiterhin sehr robust, sagte Behrens. Der Bedarf an Fachkräften nehme zu.

Arbeitgeber meldeten den Arbeitsagenturen 2021 insgesamt 50 600 neue Stellen, 5600 mehr als 2020. Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Geschäft wollen Unternehmen an Mitarbeitern festhalten. Die zeige sich auch in der Kurzarbeit. In Sachsen-Anhalt registrierten die Arbeitsagenturen im Dezember 2021 mehr als 900 Anzeigen auf Kurzarbeit für etwa 7500 Beschäftigte, nach 300 Anzeigen für 3200 Mitarbeiter im November.

Besonders betroffen waren die Gastronomie mit 360 Anzeigen für 2300 Mitarbeiter sowie der Bereich Beherbergung mit 120 Anzeigen für 1500 Mitarbeiter. Hintergrund ist, dass diese Branche coronabedingt nach eigenen Angaben starke Umsatzeinbußen im Weihnachts- und Silvestergeschäft verzeichnete, etwa durch die Absage von Feiern. Zugleich ist die Sorge groß, dass sich Mitarbeiter für andere Berufe entscheiden und künftig in Gaststätten oder Hotels noch mehr Fachkräfte fehlen.

Wie viel der beantragten Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen wurde, dafür stehen Daten bis September 2021 in Sachsen-Anhalt zur Verfügung. So waren nach ersten Hochrechnungen 15 000 Beschäftigte in 2200 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im September 2021 rund 1,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen. Im August 2021 waren es 1,7 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:220103-99-578102/5

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