Halle (Saale):Frühjahr belebt Arbeitsmarkt: Corona bremst weiterhin

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Ein Bauarbeiter steht bei Sonnenaufgang auf einer Baustelle. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild)

Mit Einkehr des Frühlings ist im April die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt weiter gesunken. Zuletzt waren rund 86 000 Arbeitslose gemeldet. Das waren...

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Halle (dpa/sa) - Mit Einkehr des Frühlings ist im April die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt weiter gesunken. Zuletzt waren rund 86 000 Arbeitslose gemeldet. Das waren 3200 weniger als im März und 1900 weniger als im April des Vorjahres, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte. Stichtag für die Erhebung der Daten war der 13. April.

Die Arbeitslosenquote ging in Sachsen-Anhalt demnach binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent zurück. Damit setzte sich die bereits im März spürbare Frühjahrsbelebung fort. Allerdings war der Effekt in diesem Jahr geringer als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. So sank die Arbeitslosigkeit im April 2019 im Vormonatsvergleich um 5100 Personen, im April 2018 um 4800. Mit Blick auf die Arbeitslosenquote steht Sachsen-Anhalt im Ländervergleich gleichauf mit Nordrhein-Westfalen vor Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Bremen.

„Der Arbeitsmarkt zeigt sich auch im zweiten Krisenjahr erstaunlich robust“, sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. Der Arbeitsmarkt spiegele Erholungstendenzen der Wirtschaft. Trotz der generellen Belebung sei beispielsweise im Handel und im verarbeitenden Gewerbe jedoch eine Zunahme von Entlassungen im Vergleich zum Vormonat zu beobachten.

Besorgniserregend sei der ungebremste Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt, sagte Behrens. Im April waren 35 200 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und gelten daher als langzeitarbeitslos. Das waren nach Angaben der Regionaldirektion 400 mehr als im Vormonat und 7800 mehr als im April vergangenen Jahres. „Es droht die Verfestigung von Arbeitslosigkeit, die uns in den kommenden Jahren beschäftigen wird“, betonte Behrens. Selbst bei einer Erholung der Wirtschaft würden es Langzeitarbeitslose schwer haben, zeitnah wieder am Arbeitsmarkt unterzukommen.

Das Instrument der Kurzarbeit bleibe ein Stabilitätsanker am Arbeitsmarkt, wenn auch die Zahl der Neuanmeldungen deutlich zurückgegangen sei. Hintergrund ist, dass Arbeitgeber Kurzarbeit in der Corona-Krise nutzen, um ihre Mitarbeiter zu halten. Knapp 200 Anzeigen wurden bei den Arbeitsagenturen im April für 2200 Beschäftigte registriert. Im März waren es noch 500 Anzeigen für 5900 Beschäftigte. Ob die angemeldete Kurzarbeit tatsächlich realisiert wird, kann nach Angaben der Behörde erst mit einigen Wochen Verzögerung ermittelt werden.

© dpa-infocom, dpa:210428-99-390858/4

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