Welt-Alzheimerbericht:"Was gut für das Herz ist, ist gut für das Hirn"

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Demenz muss kein unabweisbareres Schicksal sein. Ein Teil der weltweiten Fälle könnte vermieden werden, mahnen die Autoren des Welt-Alzheimerberichtes. Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät für die Vorbeugung.

Von Katrin Collmar

  • Wissenschafler fordern im neuen Welt-Alzheimerbericht die Prävention von Demenz stärker in die Gesundheitskampagnen zu integrieren.
  • Tabak-Konsum, Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit an einer Demenz zu erkranken.
  • Im Jahr 2050 kommen womöglich 70 Prozent der Demenzkranken aus armen Ländern.

Risikofaktoren besser in die Gesundheitskampagnen integrieren

Risikominimierung von Demenzerkrankungen - das ist das Kernthema des Welt-Alzheimerberichts 2014, herausgegeben von der Organisation Alzheimer's Disease International (ADI). Eine zentrale Forderung der Wissenschaftler ist, die Erkenntnisse zur Prävention stärker in Gesundheitskampagnen zu integrieren.

Die bedeutendsten Risikofaktoren für Demenzerkrankungen sind laut dem Bericht Bluthochdruck, Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "Was gut für das Herz ist, ist gut für das Gehirn", schreiben die Forscher.

Auch Tabak-Konsum gehört zu den großen Riskofaktoren. Selbst wer erst im Alter aufhört zu rauchen, kann sein Erkrankungsrisiko noch senken. "Es ist nie zu spät etwas zu verändern", schreiben die Wissenschaftler in ihrem Bericht. Eine hohe Bildung scheint die Wahrscheinlichkeit für eine Demenz ebenfalls zu verringern.

Martin Prince vom King's College in London ist einer der Autoren. Er sagt: "Es gibt Studien die zeigen, dass Demenz in Industrieländern seltener werden könnte, wir müssen alles dafür tun um diesen Trend zu verstärken." Die Forscher plädieren deshalb für eine bessere Aufklärung der Menschen durch die Gesundheitssysteme - vor allem im Alter.

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In Schwellen- und Entwicklungslädern könnte es immer mehr Demenzfälle geben

In ärmeren Ländern nehmen dagegen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie Diabetes stetig zu. Das könnte auch zu mehr Demenzfällen führen. "Wir schätzen, dass im Jahr 2050 71 Prozent der Demenzkranken in diesen Ländern leben. Öffentliche Gesundheitskampagnen könnten dabei helfen, das weltweite Risiko zu senken."

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