"Ich habe mich sozusagen verloren" Auguste Deter, die als erste Alzheimerpatientin bekannt wurde, 1901 Im Alter von 51 Jahren brachte ihr Ehemann Auguste Deter in die "Anstalt für Irre und Epileptische" in Frankfurt am Main. Im Jahr zuvor hatte sich ihr Geisteszustand massiv verschlechtert. "Wie heißen Sie?" "Auguste." "Familienname?" "Auguste." "Wie heißt ihr Mann?" - Auguste Deter zögert, antwortet schließlich: "Ich glaube ... Auguste." Der Arzt, der dieses Gespräch 1901 notierte, war Alois Alzheimer: "Mein Fall Auguste D. bot schon klinisch ein so abweichendes Bild, dass er sich unter keine der bekannten Krankheiten einreihen ließ", sagte er später. "Die Krankheit des Vergessens", nannte er das Leiden. Später wurde es nach seinem Entdecker als Morbus Alzheimer benannt. An Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz erkrankten auch etliche berühmte Menschen, deren Familien sehr offensiv mit der Erkrankung umgingen - unter anderem um mehr Verständnis für das Leiden zu erreichen .
"Ich beginne nun die Reise, die mich zum Sonnenuntergang meines Lebens führt." Ronald Reagan, ehemaliger US-Präsident, 1994 Mit diesen Worten schließt Reagan den öffentlichen Brief, in dem er der Welt mitteilt, an Alzheimer zu leiden. Es war das erste Mal, dass ein derart prominenter Mann sich so unumwunden zu der Erkrankung bekannt hatte. Reagan war damals 83 Jahre alt. Sein Bekenntnis verlieh der öffentlichen Aufmerksamkeit wie auch der Forschung an der Krankheit Auftrieb.
"Ich segele in die Dunkelheit." Iris Murdoch, britische Schriftstellerin, 1997 Es ist oft nicht ersichtlich, wie bewusst Alzheimer-Patienten im fortgeschrittenen Stadium ihr eigener Zustand ist. Doch immer wieder gibt es Zeugnisse davon, dass ihnen zumindest zeitweise sehr klar wird, wie es um sie steht. "Ich segele in die Dunkelheit", sagte Iris Murdoch zweimal. Ihr Mann John Bayley beschreibt die Krankheit der Schriftstellerin in seinem Buch: "Elegie für Iris", das zugleich eine Liebesgeschichte ist. Bayley schildert viele Schwierigkeiten, etwa wenn er die Geduld verliert, weil seine Frau permanent und obsessiv die Zimmerpflanzen gießt, bis das Wasser von den Fensterbrettern läuft. Und doch bleibt die enge Bindung zwischen den beiden erhalten. Bekannt wurde ihre Geschichte auch als Film "Iris", in dem Judi Dench (auf dem Foto zu sehen) die Hauptrolle spielt.
"Oh. Waren wir alle dabei?" Margaret Thatcher, ehemalige britische Premierministerin, etwa 2008 Wie reagiert ein Mensch, den die Angehörigen daran erinnern, dass der Ehemann längst gestorben ist? Sanft und erstaunt war die Reaktion der einstigen eisernen Lady: "Waren wir alle dabei?". Dies ist eine von mehreren Episoden, mit denen Tochter Carol 2008 an die Öffentlichkeit ging, um die Erkrankung ihrer Mutter offiziell zu bestätigen. Zu dieser Zeit war Thatcher 83 Jahre alt und litt bereits unter fortgeschrittener Demenz, nicht jedoch an Alzheimer. Das Foto zeigt sie ein Jahr nach der Bekanntmachung vor einem Porträt ihrer selbst. Die Tochter beschrieb die Krankheit der Mutter in dem Buch: "A Swim-on Part in the Goldfish Bowl: A Memoir".
"Mir ist die Sprache gestorben." Walter Jens, Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Rhetorik-Professor, 2008 Es war ein kurzes Aufflackern von Klarheit, als Walter Jens diesen Satz zu seinem Sohn sagte. Der einstige große Redner litt damals bereits seit vier Jahren an Demenz. "Er versank vor meinen Augen buchstäblich im Nichts, wurde zu einem kreatürlichen Menschen", sagte seine Frau Inge später. Das Foto zeigt das Ehepaar im Jahr 2007. Auch Jens' Sohn setzte sich in einem Buch mit der Krankheit des Vaters auseinander: "Demenz. Abschied von meinem Vater".
"Wenn Leute mich fragen, wie es ist, mit Alzheimer zu leben, dann sage ich immer: Es ist ein Gefühl, als säße ich im Wohnzimmer meiner Großmutter. Ich betrachte die Straße draußen durch ihre Spitzenvorhänge. Die Vorhänge haben Muster mit dicken Knoten, die mir die Sicht versperren. Manchmal bewegen sich die Vorhänge im Luftzug, und ich sehe etwas wieder, und dann schwingt die Gardine zurück, und ich bin wieder abgetrennt von meinen Erinnerungen". Richard Taylor, ehemaliger amerikanische Psychologieprofessor, 2010 Der Wissenschaftler erkannte sehr genau, was mit ihm passierte: "Mein IQ ist von 148 auf 114 gefallen. Meine Verarbeitungsgeschwindigkeit ist kaum schneller als die eines Backsteins, und das Bewusstsein meiner selbst ist nahe an dem einer Eidechse." So beschreibt es der Psychologe. Taylor ist vor allem deshalb bekannt, weil er zu einem Botschafter aus der Welt des Vergessens geworden ist. Mit Diktiergerät, Helfern und akribischen Notizen gelingt es ihm, Bücher über das Leben mit Alzheimer zu schreiben. Sein bekanntestes: "Alzheimer und Ich".
"Ich weiß nicht, wie die Leute reagieren, wenn es dann in der Welt ist und alle wissen: Der Assauer ist dement. Der Alte hat Alzheimer. Werden sich die Leute drüber lustig machen oder Verständnis haben?" Rudi Assauer, ehemaliger Fußballprofi, 2012 Im Alter von 68 Jahren gibt Rudi Assauer bekannt, dass er an Alzheimer leidet. Auch dieses Bekenntnis trägt dazu bei, dass die Krankheit in der Öffentlichkeit stärker thematisiert wird. Seine Angst vor dem Schicksal Demenz und den Reaktionen darauf beschreibt Assauer noch zu Anfang der Erkrankung in seinem Buch: "Wie ausgewechselt". Mehr über die Erkrankung, über Behandlungs- und Hilfsmöglichkeiten erfahren Sie in unserem Ratgeber Alzheimer