Sehr frischer Spargel ist fest, prall und feucht. Vorsicht ist geboten, wenn Sie folgende Phänomene sehen:
- Der Spargel ist so lang, dass Sie zweifeln, ob Ihre Teller groß genug sind. Als Maximallänge für Qualitätsware gelten 22 Zentimeter, damit passen die Stangen gerade so auf handelsübliche Teller. Wesentlich längerer Spargel neigt am unteren Ende zum Verholzen, sagt Sutor. Der Kunde zahlt für Teile, die er doch nur wegschneidet.
- Die Stangen werden nach unten hin schmaler oder sind sehr biegsam. Dies sind Zeichen, dass der Spargel bereits Feuchtigkeit verloren hat. Frische Stangen sind fest und brechen leicht. Deshalb sollten Sie die Festigkeit nur sehr, sehr vorsichtig testen.
- Der Schnitt ist sehr schräg gesetzt: Hier wurde beim Spargelstechen unsauber gearbeitet; die Folge: Über die größere Oberfläche verliert der Spargel mehr Wasser und trocknet eher aus. Besser sind rechtwinklige Schnitte, erläutert Sutor.
- Die Schnittkante wirkt sehr trocken. Aus ihr ragen einzelne Fasern heraus oder das Gewebe hat sich schon zurückgezogen. Dies deutet laut Brückner darauf hin, dass der Spargel schon älter ist oder falsch gelagert wurde.
- In der Schnittkante sieht man Löcher. Dann ist der Spargel wahrscheinlich hohl. Solche Hohlräume entstehen mitunter beim Anbau und sind nicht immer vermeidbar, erklärt Sutor. Allerdings verholzen die Spargel entlang dieser Hohlräume leicht. Am Anfang der Saison tritt dieser Mangel häufiger auf.
- Die Köpfe sind offen. Der Kopf ist das beste, ist er nicht mehr geschlossen, verliert der Spargel laut Sutor an Geschmack.
Als nur bedingt zuverlässig bewertet Brückner den Quietschtest, der immer wieder empfohlen wird. Frischer, fester Spargel quietscht tatsächlich beim Aneinanderreiben der Stangen. Doch ob der Spargel nur einen oder schon drei Tage alt ist, lässt sich am Geräusch nicht festmachen. Diese Zeitspanne aber kann über den Geschmack entscheiden.