Medizingeschichte:Ein Wissenschaftler, wie es ihn heute nicht mehr gibt

Lesezeit: 5 min

Rudolf Virchow in seinem Labor im Pathologischen Institut in Berlin. (Foto: imago)

Vor 200 Jahren wurde Rudolf Virchow geboren. Er war ein weltberühmter Pathologe, Politiker, Hygieniker, Sozialreformer - und die Kanalisation von Berlin geht auch auf ihn zurück.

Von Werner Bartens

Welcher Name könnte ernsthaft in die engere Wahl kommen? Der von Hendrik Streeck, Melanie Brinkmann oder Christian Drosten? Oder der von Karl Lauterbach, Philipp Rösler oder einem dieser forschen Ärztefunktionäre, deren Namen man gleich wieder vergessen hat? Die Aufzählung von Wissenschaftlern, die sich während der Pandemie zu Wort gemeldet haben und von solchen, die als Ärzte in die Politik gegangen sind und Gesundheitsminister werden wollen (Lauterbach) oder waren (Rösler), zeigt, wie unfair der Versuch ist, sie mit Rudolf Virchow zu vergleichen. Seine Vielseitigkeit als Arzt, Sozialhygieniker und Anthropologe, seine unumstrittene Klasse als Forscher und Pathologe, sein Einfluss auf die Politik wie auf den Alltag der Menschen und sein hohes Ansehen: Diese Kombination ist bis heute unerreicht.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusBerlin
:Die Spur der Schädel

Der Pathologe Rudolf Virchow bekam im 19. Jahrhundert ein "Gastgeschenk": Vier Köpfe von Indigenen aus Kanada. Nur zu finden waren sie lange nicht. Jetzt sollen sie auf ihre letzte Reise gehen.

Von Markus Grill und Ralf Wiegand

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: