Alzey:Mehrere Einrichtungen wollen Pflegekräfte zusammen ausbilden

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Mehrere Einrichtungen im rheinhessischen Alzey wollen von 2020 an Pflegekräfte gemeinsam ausbilden. Es sei der erste derartige regionale Verbund in...

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Alzey (dpa/lrs) - Mehrere Einrichtungen im rheinhessischen Alzey wollen von 2020 an Pflegekräfte gemeinsam ausbilden. Es sei der erste derartige regionale Verbund in Rheinland-Pfalz, sagte Frank Müller, Pflegedirektor der Rheinhessen-Fachklinik. Neben der psychiatrischen Klinik beteiligten sich an der Zusammenarbeit zwei Altenheime, ein Krankenhaus, ein ambulanter Pflegedienst und die Berufsbildende Schule in Alzey. Details zu den Plänen sollten am (heutigen) Donnerstag vorgestellt werden.

Die Pflege-Azubis können Müller zufolge mit dem Verbund an einem Standort in mehreren Einrichtungen lernen. „Das ist wie so eine Börse, wo man miteinander vereinbart, wo die Einsatzgebiete im praktischen Bereich zusammengeführt werden.“ Bislang habe es zum Beispiel sein können, dass ein Azubi für einen Teil seiner Ausbildung eine Einrichtung in einer anderen Stadt habe besuchen müssen.

Der erste Jahrgang im Verbund starte seine Lehrzeit am 1. April im kommenden Jahr. Viel Aufwand für die beteiligten Häuser: „Für jeden dieser Auszubildenden muss am Anfang der drei Jahre ein Fahrplan aufgestellt werden, den er durchläuft“, erklärte der Pflegedirektor. Termine würden zwischen den Verbundpartnern abgestimmt, beispielsweise sei der Azubi zunächst einige Wochen in der Schule, lerne dann in der Chirurgie und danach in der ambulanten Pflege.

Anlass für die Verbundgründung ist nach eigenen Angaben eine Änderung des Pflegeberufegesetzes, die von Januar 2020 an greift. Demnach durchlaufen Nachwuchskräfte zunächst zwei Jahre lange eine generalistische Ausbildung. Im dritten Jahr können sich Azubis entscheiden, ob und wie sie sich spezialisieren möchten. Bisher sind die Ausbildungen in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege noch getrennt geregelt.

Für einen Azubi bedeute die Entwicklung hin zu einem Generalisten Vorteile, sagte Müller. „Das ermöglicht ihm, dass er nicht festgelegt ist in seiner Berufslaufbahn.“ Angst, dass die künftigen Pflegekräfte mit einer dann international anerkannten Ausbildung abwanderten, habe er dennoch nicht. „Die Kollegen bevorzugen wohnortnahe Berufsorte.“ Es würden sich eher Frauen als Männer für einen Pflegeberuf entscheiden - die Wahl des Arbeitsortes hänge dann bei einigen mit den Familienwünschen zusammen.

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