Ungeborene werden durch Mozart genial
US-Forscher stellten 1993 fest, dass Studenten, die Mozart hörten, bei einem Intelligenztest besser abschnitten als eine Vergleichsgruppe ohne Musik. Niederländische und amerikanische Forscher kamen später zu dem Schluss, dass sich Kinder schon im Mutterleib an Geräusche erinnern. Vernehmen sie die Töne zum ersten Mal, steigt ihre Herzfrequenz, beim wiederholten Hören nicht mehr. Sollte es also möglich sein, beide Erkenntnisse zu kombinieren und durch das Vorspielen von Sonaten dem Ungeborenen so ganz nebenbei einen Vorsprung in Sachen Intelligenz zu verschaffen?
Das ist mehr als fraglich. Zum einen gilt der sogenannte Mozart-Effekt mittlerweile selbst bei Erwachsenen nicht als erwiesen. Folgestudien konnten keinen klaren Beweis für einen Zusammenhang von Musikrezeption und Denkvermögen nachweisen. Umso weniger kann auf einen Effekt bei Ungeborenen gehofft werden.
Hinzu kommt, dass die Bedingungen im Mutterleib für das Hören von Musik nicht gerade optimal sind: Die Bauchdecke und das Fruchtwasser dämpfen von außen kommende Geräusche und verfremden sie. Unmittelbar konfrontiert ist das Ungeborene hingegen mit den Geräuschen, die der Körper seiner Mutter produziert: ihrem Herzschlag oder Verdauungsvorgängen - und die übertönen von außen kommende Laute.