Medizin:Schuld, Krankheit und Moral

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Nicht nur krank und erschöpft, sondern auch noch selbst schuld? (Foto: Mitar gavric/PantherMedia / Mitar gavric)

Erkrankungen werden längst nicht mehr nur schicksalhaft gesehen, sondern als Folge persönlicher Verfehlungen, kleiner Sünden und großer Laster. Na dann: Gute Besserung.

Von Werner Bartens

"Schuld und Sühne" heißt der erste große Roman von Fjodor Dostojewski. Es geht um Moral, überzogene Erwartungen, Tod und Verderben. Und es wäre ein passender Titel für die moralisch aufgeladene Diskussion um die Infektionswelle, die derzeit das Land überzieht. Immer wieder ist von einer "Immunschuld" die Rede. Medizinisch ist der Begriff unsinnig, doch er suggeriert, dass Menschen nun die Zeche dafür bezahlen, dass sie während Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht ihr Immunsystem nicht "trainiert", sondern sich den Viren entzogen haben - jetzt schlage die Natur zurück.

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