Genf (dpa) - Angesichts der raschen Ausbreitung des Gelbfieberausbruchs in Zentralafrika hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis Ende Mai zwei Millionen zusätzliche Dosen Impfstoff bestellt.
Mit dem Impfstoff und einer Massenimpfkampagne hoffe sie, die Tropenkrankheit unter Kontrolle zu bringen, teilte die WHO am Donnerstagabend in Genf nach einer Notfallsitzung mit WHO-Experten mit.
„Gelbfieber ist eine verheerende Krankheit mit einer hohen Sterberate und einer schnellen Verbreitungsrate von Städten aus“, sagte der stellvertretende WHO-Generaldirektor Bruce Aylward.
Gelbfieber ist im Dezember 2015 in Angola ausgebrochen. Bislang (Stand: 20.5.) sind 298 Menschen an den Folgen gestorben. 2420 Verdachtsfälle wurden aus dem südwestafrikanischen Land gemeldet. Besonders stark betroffen ist die Hauptstadt Luanda, von wo aus viele nicht geimpfte Reisende die Krankheit ins benachbarte Kongo und auch nach Kenia und China gebracht haben. Uganda hat einen von Angola unabhängigen Ausbruch gemeldet.
Der WHO-Komitee-Vorsitzende Oyewale Tomori nannte den Ausbruch „besorgniserregend“, aber er sei noch kein globaler Gesundheitsnotstand, so wie Zika oder Ebola. Man müsse jetzt aber Maßnahmen ergreifen, dass es auch so bleibe.
Inzwischen hat die WHO in Angola 7,7 Millionen der über 24 Millionen Einwohner geimpft. Mit den zusätzlichen 2 Millionen Dosen zu den 5 Millionen, welche die WHO bereits hat, hofft sie den Ausbruch ganz zu stoppen.
„Wir glauben, dass das genügend Impfstoff ist, um die bis jetzt bekannte Übertragung zu stoppen“, sagte Aylward. „Eine Herausforderung wird es aber sein, falls es neue explosive Ausbrüche in anderen Städten gibt.“ So hat die WHO die vier Produzenten für Geldfieberimpfstoffe beauftragt, mehr Dosen zu produzieren, um auch für einen solchen Fall vorgesorgt zu haben. Bis Ende August sollten sie 17 oder 18 Millionen Dosen zur Verfügung haben. Der Impfstoff kostet pro Dosis 1 Dollar und bewirkt einen lebenslangen Schutz.
Gelbfieber verursacht meist Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, kann aber bis zu Nierenversagen und dem Tod führen. Besonders gefährdet sind Menschen, die noch nie Kontakt mit dem Virus hatten und die nicht geimpft sind. Viele Affen in Zentralafrika und Südamerika tragen das Virus in sich. Übertragen wird es von Aedes-Stechmücken, die auch Zika verbreiten.