Gesundheit:Zahl der Apotheken im Saarland weiter gesunken

Ein Apothekenzeichen ist am Eingang einer Apotheke angebracht. (Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild)

Der Weg zur nächsten Apotheke könnte für Patienten im Saarland länger werden. Denn deren Zahl ist weiter geschrumpft. Die Ampel-Regierung in Berlin müsse endlich handeln, fordert die Apothekerkammer.

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Wie auch bundesweit gibt es im Saarland immer weniger Apotheken: Zum Ende des vergangenen Jahres sei deren Zahl auf 263 gesunken, teilte die Apothekerkammer des Saarlandes am Donnerstag in Saarbrücken mit. Das sind zehn Apotheken weniger als zu Beginn von 2023 und rund 100 weniger als in den 2000er-Jahren. „Jede Apotheke, die schließt, ist ein herber Verlust für die Patientinnen und Patienten“, teilte Kammerpräsident Manfred Saar mit. „Immer häufiger entstehen weitere Wege zur nächsten Apotheke.“

Die Bundesregierung müsse endlich handeln: Die Kammer fordere die Ampel-Parteien „dringend dazu auf, ein Apotheken-Rettungsgesetz vorzulegen, das unter anderem eine sofortige Anpassung des Honorars der Apotheken beinhaltet“. Das Apothekenhonorar sei seit mehr als zehn Jahren nicht mehr angepasst und zuletzt sogar nochmals gekürzt worden, obwohl im selben Zeitraum der Verbraucherpreisindex um 38 Prozent und die Kosten in Apotheken um 60 Prozent gestiegen seien.

Viele Inhaber müssten aufgeben, weil ihnen „die wirtschaftliche Basis“ wegbreche. „Und für den pharmazeutischen Nachwuchs wird die Neugründung einer Apotheke wegen fehlender wirtschaftlicher Perspektiven immer unattraktiver“, sagte Saar laut Mitteilung. „Entweder die Politik handelt und erklärt, die Apotheken in der jetzigen Form erhalten zu wollen, oder die Politik gibt offen zu, dass sie das jetzige System so nicht mehr will.“ Ein „Weiter so“ wie bisher sei nicht mehr möglich.“

© dpa-infocom, dpa:240125-99-751192/3

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