Gesundheit:Putzen, putzen, putzen: Wie man Parodontitis vorbeugen kann

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Köln (dpa/tmn) - Schöne Zähne, ein strahlend weißes Lächeln - das hätte wohl jeder gerne. Dabei sind die Zähne im Mund nicht die einzige mögliche Baustelle: Auch auf das Zahnfleisch kommt es an.

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Köln (dpa/tmn) - Schöne Zähne, ein strahlend weißes Lächeln - das hätte wohl jeder gerne. Dabei sind die Zähne im Mund nicht die einzige mögliche Baustelle: Auch auf das Zahnfleisch kommt es an.

„Wenn seit ein paar Tagen nach dem Zähneputzen rosa Schaum im Waschbecken landet, sollten die Alarmglocken schrillen“, sagt Dirk Kropp von der Initiative ProDente. Zahnfleischbluten ist ein Anzeichen für eine Entzündung. Tut man nichts dagegen, können die Bakterien den Kieferknochen angreifen - die sogenannte Parodontitis entsteht.

Wie macht sich eine Zahnfleischentzündung bemerkbar?

Zahnfleischbluten etwa beim Essen oder beim Zähneputzen, Rötungen oder Schwellungen sind Warnsignale. Ist die Entzündung - auch Gingivitis genannt - zu einer Parodontitis fortgeschritten, kann Mundgeruch und Zahnfleischrückgang hinzukommen, sagt Prof. Dietmar Oesterreich. Er ist Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Das Tückische: „Eine Zahnfleischentzündung tut nicht weh.“

Wie entstehen Zahnfleischentzündung und Parodontitis?

Im Mund leben laut Oesterreich weit über 600 Bakterienarten. Nur wenige davon können Entzündungen und in der Folge Parodontitis auslösen, wenn der Zahnbelag samt Bakterien nicht regelmäßig entfernt wird. Schon ein paar Tage das Zähneputzen ausfallen lassen können reichen. Ohne Zähneputzen wandern die Bakterien in das Zahnfleisch ein und lösen die entsprechende Abwehrreaktion - die Entzündung - aus. Unbehandelt kann die Entzündung in die Tiefe wandern - bis zum Knochen. Bei der Parodontitis löst sich der Zahnhalteapparat auf, erklärt Kai Worch von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie.

Wer ist besonders gefährdet?

Zunächst einmal die, die ihre Zähne nicht regelmäßig oder nicht gründlich reinigen. Außerdem gibt es einige Risikofaktoren, die die Entstehung einer Parodontitis begünstigen. Oesterreich zählt ein schwaches Immunsystem, Rauchen, Stress, genetische Vorbelastung, aber auch Krankheiten wie Diabetes auf.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Alle zwei Jahre übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für einen Früherkennungstest: den Parodontalen Screening Index (PSI). Dabei wird an vier oder sechs verschiedenen Stellen eines jeden Zahnes das Vorhandensein von Zahnfleischtaschen und gegebenenfalls deren Tiefe sowie die Blutungsneigung des Zahnfleisches und die Rauigkeiten der Zahnoberfläche ermittelt.

Was kann man gegen Parodontitis tun?

Abgebautes Zahnfleisch oder zurückgebildeter Knochen lassen sich nur aufwendig wieder aufbauen. Unter Umständen kann mit chirurgischen Eingriffen ein Knochenaufbauverfahren gelingen, sagt Oesterreich. Das Hauptaugenmerk liegt bei der Parodontitis aber darauf, den Ist-Zustand zu halten.

Wie kann man vorbeugen?

Putzen, putzen und nochmal putzen. Das heißt, alle Flächen der Zähne zu reinigen, betont Worch. Dafür empfiehlt sich die KAI-Technik: Kauflächen, Außenseiten, Innenseiten. „Man sollte einen regelmäßigen Ablauf schaffen, so kann man sicher sein, dass man alle Bereiche erwischt hat“, sagt Kropp. Eine Seite fehlt aber noch - die Zahnzwischenräume. Die sollten täglich mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten gereinigt werden.

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