Wallerfangen (dpa/tmn) - Sie wird Kusskrankheit genannt und fühlt sich wie ein grippaler Infekt an: Ein Pfeiffersches Drüsenfieber wird oft erst spät erkannt. Nicht selten ist man wochenlang außer Gefecht, wenn man daran erkrankt. Was man zu der Erkrankung wissen sollte:
Wie erkennt man Pfeiffersches Drüsenfieber?
Das Tückische daran ist: Die Symptome sind ähnlich wie bei einem grippalen Infekt. Fieber, Halsschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten zählen dazu. „Klarheit bringt ein Bluttest“, sagt Michael Kulas, Allgemeinmediziner mit Praxis in Wallerfangen bei Saarlouis. Er rät zum Test, wenn das Fieber länger als drei Tage anhält und man sich sehr krank fühlt. Manchmal können Milz und Leber anschwellen. Bei der Leber ist das Kulas zufolge nur unangenehm, bei der Milz kann es in seltenen Fällen gefährlich werden. „Bei extremen Schwellungen kann sie einreißen.“
Wie wird man wieder gesund?
Das Ebstein Barr Virus löst Pfeiffersches Drüsenfieber aus. Es ist damit ein Virusinfekt - Antibiotika helfen dagegen nicht. „Für das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt es keine Therapie“, erklärt Kulas. Es heilt mit der Zeit von alleine, sagt der Fachmann, der Mitglied im Vorstand des Deutschen Hausärzteverbands ist. Das kann aber einige Wochen dauern. In der Zeit hilft körperliche Ruhe. „Sport ist tabu“, betont Kulas. Und auch auf Alkohol sollte man unbedingt verzichten.
Wieso wird die Erkrankung Kusskrankheit genannt?
Diese Bezeichnung stammt aus dem angelsächsischen Raum, wo die Krankheit auch „kissing disease“ (englisch für Kusskrankheit) genannt wird. Das hat einen wahren Kern, denn über den Speichel werden die Viren am effektivsten übertragen. „Ideal ist dabei das Küssen“, sagt Kulas. Doch so intim muss es gar nicht sein, um jemanden anzustecken. Bereits das Trinken aus der selben Flasche kann ausreichen. Erst wenn die Symptome abgeklungen sind, sinkt die Ansteckungsgefahr. Die Viren seien dann quasi eingeschlossen in den Lymphozyten und nicht mehr im Rachen unterwegs, erklärt Kulas.