Gesundheit:Ministerin: Entwicklung bei Pflegezahlungen „alarmierend“

Aminata Touré (Bündnis90/Grüne), Sozialministerin von Schleswig-Holstein. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Pflegebedürftige im Heim müssen seit Jahresanfang mehr zahlen - die Eigenbeteiligung an den Pflegekosten stieg bundesweit. Nun fordert Ministerin Touré erste Maßnahmen von Seiten des Bundes.

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Kiel (dpa/lno) - Die Entwicklung bei selbst zu tragenden Zahlungen für Pflegebedürftige im Heim ist nach Ansicht der Schleswig-Holsteinischen Sozialministerin Aminata Touré „alarmierend“. „Die höheren Leistungszuschläge können die steigenden Pflegekosten nicht abdecken, so dass der Eigenanteil für die Pflegebedürftigen weiter steigt“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag. Nun zeige sich, wie unzureichend die Pflegereform des vergangenen Sommers sei.

Zwar entlaste das nördlichste Bundesland bereits Pflegebedürftige mit geringem Einkommen und Vermögen finanziell durch das Pflegewohngeld. Dennoch kann es Touré zufolge so mit den stetig steigenden Eigenanteilen nicht weitergehen.:

Um eine langfristige Entlastung der Pflegebedürftigen zu erreichen, brauche es grundlegende Veränderungen in der Finanzierung der Pflegeversicherung. „Eine erste Maßnahme seitens des Bundes wäre die Herausnahme von versicherungsfremden Leistungen aus der Pflegeversicherung, damit das Geld wirklich dafür ausgegeben wird, wofür es in der Pflege gebraucht wird“, so die Sozialministerin.

Die selbst zu tragenden Zahlungen für Pflegebedürftige im Heim waren zum 1. Januar weiter gestiegen. So müssen nun Menschen im ersten Jahr im Heim 2452 Euro pro Monat aus eigener Tasche zahlen - 98 Euro mehr als Anfang 2023, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab.

© dpa-infocom, dpa:240111-99-570719/2

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