Statistik:Weniger Patienten im Norden im Krankenhaus als vor Corona

Krankenbetten stehen in einem Gang in einem Krankenhaus. (Foto: Lukas Barth/dpa/Symbolbild)

Auch 2022 ließen sich weniger Menschen stationär in Krankenhäusern behandeln. Ein Grund dafür ist Corona gewesen, sagt die Krankenhausgesellschaft. Es gibt aber einen weiteren Grund.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Kiel (dpa/lno) - Knapp 519.000 Menschen haben sich 2022 in Krankenhäusern in Schleswig-Holstein vollstationär behandeln lassen. Das waren fast drei Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistikamt Nord am Donnerstag berichtete. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, entsprach dies sogar einem Rückgang um 13 Prozent.

Im dritten Jahr der Corona-Pandemie seien viele Mitarbeitende in den Kliniken wegen Covid und anderer Infektionskrankheiten über längere Zeit ausgefallen, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Patrick Reimund, der Deutschen Presse-Agentur. „Damit konnten die planerisch vorhandenen Bettenkapazitäten in vielen Krankenhäusern zumindest zeitweise faktisch nicht betrieben werden.“

Aber auch außerhalb von Infektionswellen litten Krankenhäuser unter Mangel an Fachkräften, sagte Reimund. Das gelte mittlerweile für nahezu alle Bereiche des Arbeitslebens. „Sicherlich - wenn auch weniger als in den Vorjahren - spielte auch eine Rolle, dass einige Patientinnen und Patienten aus Angst vor Ansteckungen Untersuchungen und Behandlungen in Krankenhäusern vermieden haben.“

Im Jahresdurchschnitt waren die Betten 2022 zu 70,7 Prozent belegt. Das entsprach in etwa der Auslastung des Vorjahres von 70,8 Prozent. 2019 waren die Betten in der Krankenhäusern im Schnitt zu 78,6 Prozent belegt. Die Behandlungsdauer der Patientinnen und Patienten lag 2022 im Durchschnitt bei 7,9 Tagen, nach 7,7 im Jahr 2021 und 7,6 Tagen im Jahr 2019.

Wer gleich mehrfach stationär im Krankenhaus behandelt wurde, wurde in der Statistik auch mehrfach gezählt. Der Auswertung lagen die Meldungen von 93 Krankenhäusern mit insgesamt 145 Standorten zugrunde.

© dpa-infocom, dpa:231109-99-883458/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: