Erfurt:Zehn Jahre „Lotsennetzwerk Thüringen“ für Suchtkranke

Erfurt (dpa/th) - Sie helfen Menschen, die ihre Sucht überwinden wollen und waren selbst einmal abhängig: Am Freitag feiert das "Lotsennetzwerk Thüringen" zehnjähriges Bestehen. Lotsen sind dabei suchterfahrene Menschen, die selbst oder als Angehörige die akute Phase der Abhängigkeit überwunden haben. Als Ehrenamtliche stehen sie alkoholkranken, drogensüchtigen oder spielkranken Menschen zur Seite.

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Erfurt (dpa/th) - Sie helfen Menschen, die ihre Sucht überwinden wollen und waren selbst einmal abhängig: Am Freitag feiert das „Lotsennetzwerk Thüringen“ zehnjähriges Bestehen. Lotsen sind dabei suchterfahrene Menschen, die selbst oder als Angehörige die akute Phase der Abhängigkeit überwunden haben. Als Ehrenamtliche stehen sie alkoholkranken, drogensüchtigen oder spielkranken Menschen zur Seite.

102 ehrenamtliche Lotsen gibt es derzeit in Thüringen, wie Projektleiter Frank Hübner mitteilte. Sie treffen sich zwischen einer und zwölf Wochen lang mit einem oder mehreren Suchtkranken, tauschen sich mit ihnen aus, helfen, den Alltag zu organisieren oder unternehmen etwas gemeinsam.

Häufig schafften es Suchtkranke nicht ohne fremde Hilfe, sich zu organisieren, erklärte Hübner. 75 Prozent der Menschen, die sich auf eine Lotsen-Begleitung einlassen, kommen demnach später im Hilfesystem - also einer Selbsthilfegruppe oder einer Beratungsstelle - an.

Zu einer Festveranstaltung des Netzwerks am Freitag in Erfurt wurde auch Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) erwartet, die dessen Arbeit vorab würdigte: „Zehn Jahre Lotsennetzwerk Thüringen bedeutet zehn Jahre ehrenamtliches Engagement von suchtkranken Menschen für suchtkranke Menschen, die in unserer Gesellschaft leider auch heute noch als willensschwach bezeichnet und nicht selten stigmatisiert werden.“

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